Anleger die hofften, dass das geplatzte IPO der Ant Group schon 2021 nachgeholt wird, wurden bereits enttäuscht. Rund einen Monat später hat die Alibaba-Tochter wieder Probleme mit den Regulierungsbehörden – und die Aktie der Mutter leidet darunter.
Von Mitarbeitern der Finanzaufsicht in China hieß es bereits, dass die Chancen auf ein Ant-Group-IPO 2021 gering seien. Die Ant Group sei noch in einer frühen Phase der Anpassung an die neuen Richtlinien. Es ging dabei hauptsächlich um die Höhe der Rückstellungen bei der Kreditvergabe.
Doch auch der Schutz der jungen Generation und Menschen mit niedrigem Einkommen ist den chinesischen Regulierungsbehörden ein Anliegen und die Ant Group versucht jetzt hier nachzusteuern. So hat das Fintech-Unternehmen am Mittwoch mitgeteilt, die Kreditlinien für junge Schuldner bei ihrer virtuelle Kreditkarte namens Huabei zu beschränken.
Ein notwendiges Vorgehen, um die Finanzaufsicht zu befriedigen – das aber direkt in das Kerngeschäft der Ant Group einschneidet. Die von Alibaba-Gründer Jack Ma kontrollierte Ant Group hat rund 321 Milliarden Dollar an ausstehenden Krediten in der Bilanz stehen. Das macht deutlich weshalb die chinesischen Behörden bei den zwei Ant-Kreditplattformen Huabei und Jiebei näher hinschauen. Zum Vergleich: Alle chinesischen Banken zusammen haben ausstehende Verbraucherkredite von 1,2 Billionen Dollar in der Bilanz.
Die noch anhaltenden Probleme mit der Fintech-Tochter setzen der Aktie von Alibaba zu und sorgen auch am Mittwoch für fallende Kurse. Bei einer ausgedehnteren Korrektur könnte das Ausbruchsniveau von Anfang Juli angelaufen werden – hier ist noch ein Gap offen. Langfristig bleibt die Alibaba-Aktie aussichtsreich und die horizontale Unterstützung bei 252 Dollar hält aktuell.