Anleger, die nach der Absage des Ant-Group-Doppelbörsengangs in Hongkong und Schanghai noch Hoffnung hatten, dass dieser bald nachgeholt werden könnte, sind am Montag enttäuscht worden. Auch kommendes Jahr wird es womöglich nichts mit einem neuen Anlauf. Darauf deuten Aussagen von chinesischen Insidern hin.
Von Mitarbeitern der Finanzaufsicht in China heißt es laut Bloomberg, die Chancen auf ein Ant-Group-IPO 2021 seien gering. Ant Group (früher: Ant Financial) sei noch in einer frühen Phase der Anpassung an die neuen Richtlinien. Eine eigene Task Force der Aufsichtsbehörden beaufsichtige den Prozess.
Zudem liegen wohl einige Richtlinien noch gar nicht vor.
Ursprünglich sollte das IPO mehr als 35 Milliarden Dollar einspielen. Es wäre der größte Börsengang der Welt geworden. Alibaba hält ein Drittel an Ant Group. Beide Unternehmen haben mit Jack Ma denselben Gründer.
Das IPO wird aller Voraussicht noch längere Zeit auf Eis liegen. Ob das den heutigen Kursrutsch bei Alibaba erklärt, ist allerdings fraglich, da die Kurse der chinesischen E-Commerce-Konkurrenten sogar noch stärker korrigieren. Alibaba bleibt aufgrund seiner hervorragenden Marktposition und breiten Aufstellung für langfristig orientierte Anleger ein Basisinvestment im chinesischen Internet- und Tech-Sektor.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.