Zugegeben: Die Überschrift über diesem Artikel wirkt womöglich etwas irreführend. Weil sie latent positiv klingt. Dabei hat sich seit dem Beitrag vom Montag („Alibaba: Jetzt auch noch mit Sex-Skandal“) recht wenig bei Alibaba und der Aktie des Unternehmens getan. Dementsprechend gibt es kurzfristig kaum Grund für Optimismus.
Die Woche war für Alibaba geprägt vom Vorwurf, nicht rechtzeitig auf einen Vergewaltigungsvorwurf reagiert zu haben. Der Konzern hat in den vergangenen Tagen Schadensbegrenzung betrieben. Inzwischen gibt es ein eigenes Team zur Untersuchung von Beschwerden über sexuelle Belästigung. Außerdem wird Alibaba eine Hotline einrichten, bei der Verstöße gemeldet werden können.
Bei Alibaba gibt es diverse weibliche Führungskräfte, darunter Finanzchefin Maggie Wu und Personalchefin Judy Tong. Beide sind nun Teil eines Frauen-Komitees, das dazu beitragen soll, dass der peinliche Vorfall bei Alibaba eine einmalige Angelegenheit bleibt.
Immerhin: Die Alibaba-Führung hat eigene Versäumnisse eingestanden und Maßnahmen ergriffen, um ähnliche Vorfälle künftig zu vermeiden. Die Gesamtsituation bleibt jedoch angespannt. Zu Wochenbeginn hatte DER AKTIONÄR geschrieben: „Ein Kauf der Aktie drängt sich auch angesichts des Charts derzeit nicht auf.“ Tatsächlich hat sich der Kurs inzwischen weiter von der 200-Dollar-Marke entfernt. Das Korrekturtief liegt bei 179,67 Dollar. Der mittelfristige Abwärtstrend ist voll intakt. DER AKTIONÄR bleibt an der Seitenlinie. Mehr zur Situation in China lesen Sie auch in der aktuellen Ausgabe (33/2021).
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.