Adidas hat heute nachbörslich vorläufige Zahlen zum abgelaufenen Quartal präsentiert. Das sorgt für wenig Freude am Markt. Denn der Gegenwind durch verschiedene Faktoren wird stärker. Auch der Chart ist ein Trauerspiel, der Abwärtstrend könnte sich nun noch beschleunigen.
Der Sportartikel- und Kleidungshersteller Adidas hat wegen der anhaltenden Probleme in China und der zuletzt schleppenden Nachfrage seine Prognose für das laufende Jahr gesenkt. Nach einem schwachen dritten Quartal rechnet der Konzern 2022 nur noch mit einem um die positiven Umrechnungseffekte durch den schwachen Euro bereinigten Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich. Bisher hatte der im Dax notierte Konzern mit einem Anstieg im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich gerechnet.
Weniger als gedacht
Beim Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen werde nur noch ein Wert von rund 500 Millionen Euro erwartet, teilte der Puma-Konkurrent am Donnerstag nach Börsenschluss in Herzogenaurach mit. Hier hatte die Prognose bei rund 1,3 Milliarden Euro gelegen. Das stark reduzierte Gewinnziel geht unter anderem auf Einmalaufwendungen wie für den Rückzug aus Russland und Kosten für verkaufsfördernde Aktionen zum Abbau von hohen Lagerbeständen zurück. Die Bruttomarge werde nur noch bei rund 47,5 statt bei rund 49,0 Prozent liegen. Demzufolge sinke die Erwartung für die operative Marge von rund 7,0 auf rund 4,0 Prozent.
Erfolg ungewiss
Der neue Ausblick, so hieß es, spiegele eine weitere Verschlechterung der Trends in Bezug auf das Kundenaufkommen in China sowie einen deutlichen Anstieg der Lagerbestände in wichtigen westlichen Märkten infolge der seit Anfang September gesunkenen Verbrauchernachfrage wider.
Zudem leitet Adidas Maßnahmen ein, um die Kosten im kommenden Jahr trotz der hohen Inflation im Griff zu behalten. Dies belastet allerdings das Ergebnis in diesem Jahr. Die ohnehin seit Wochen und Monaten stark unter Druck stehende Aktie verlor nachbörslich fast fünf Prozent an Wert.
Die Zahlen zeigen, dass Adidas unter angespannten Lieferketten und der hohen Inflation zu leiden hat. Die Probleme in China aufgrund der restriktiven Politik im Umgang mit Corona treffen den Konzern besonders. Die Aktie ist dieses Jahr um knapp 55 Prozent gefallen und kennt weiterhin nur eine Richtung: nach unten. Sie ist keine laufende Empfehlung.
Mit Material von dpa-AFX.