Nachdem die Aktie von Activision Blizzard im allgemeinen Corona-Crash Ende vergangener Woche mehr als sieben Prozent nachgab, verharrt sie vorbörslich vorerst weiter im negativen Bereich und verliert rund einen Prozentpunkt. Dabei ist die durch COVID-19 angestoßene Korrektur gerade bei Videospiele-Aktien irrational. Der Konzern hat zudem einige Eisen im Feuer, um den Kurs wieder anzutreiben.
Vor US-Handelsbeginn am Montag, 2. März, fällt die Aktie Activision Blizzard weiter um circa ein Prozent. Das überrascht, denn im Home-Entertainment sind Videogames und Streaming die eigentlichen Nutznießer der COVID-19-Epidemie – während dieser viele in häuslicher Quarantäne ausharren. Dennoch litt das Papier im weltweiten durch COVID-19 getriebenen Kurssturz. Mitte Februar notierte der Kurs mit 59,85 Euro noch auf einem neuen 52-Wochen-Hoch – rund 13 Prozent über dem aktuellen Kurs.
Die Wachstumsimpulse liegen schon auf der Straße: Die mit den für die zweite Jahreshälfte angekündigten Sony- und Microsoft-Konsolen sowie eigenen Ankündigungen zu beliebten Titeln, wie eine Mobile-Game-Version des Kultgames Diablo III und einer weiteren World of Warcraft-Eweiterung, steht der Gaming-Konzern vor neuen Impulsen.
Außerdem gibt es Hinweise, dass in den nächsten zwölf bis 18 Monaten die Fortsetzungen Overwatch 2 und Diablo 4 an den Start gehen könnten. Für den Verkaufsschlager Call of Duty: Modern Warfare kursieren im Internet indes Gerüchte, dass ein neuer Battle-Royale-Modus – der derzeit größte Trend im Online-Gaming – implementiert werden könnte. Gegen solche „Leaks“ – also unrechtmäßig verbreitete Vorabinformationen – geht der Gaming-Konzern momentan juristisch vor, um negative Einflüsse zu vermeiden.
Der jüngste Kurssturz der Activision Blizzard-Aktie ergibt nur vor dem Hintergrund Sinn, dass sie im breiten Abverkauf alles Tech-Werte ebenfalls unter dir Räder gekommen sind. Das Unternehmen gibt für das laufende Geschäftsjahr mit einem erwarteten Umsatz von 6,45 Milliarden Dollar (stagnierend zu 2019) zwar eine konservative Prognose, aber die Neuveröffentlichungen und die generellen langfristigen Anreize der Videospiele-Branche werden Wachstumsimpulse freisetzen.
Charttechnisch zeigt sich Unterstützung bei 52 Euro vorerst stabil. Im Zuge des Abverkaufs können Anleger die niedrigeren Kurse für einen ersten Einstieg in die laufende Empfehlung des AKTIONÄR nutzen.