Bei Activision Blizzard läuft es nicht richtig, aber irgendwie doch. Der Umsatz im Gesamtjahr stagniert und auch beim Ausblick bleibt der Konzern konservativ. Dennoch überzeugen die Zahlen des vierten Quartals 2019. Das reicht, um der Aktie einen kleinen nachbörslichen Schub von 2,4 Prozent zu verleihen.
Zuerst die gute Nachricht: Der Gaminggigant Activion Blizzard hat sein Geschäftsjahr 2019 mit einem starken letzten Quartal abgeschlossen. Von Oktober bis Dezember konnten knapp zwei Milliarden Dollar umgesetzt werden – erwartet wurden gut 1,8 Milliarden Dollar. Der Gewinn pro Aktie lag bei 0,68 Dollar statt den erwarteten 0,29 Dollar.
Nun zu der schlechten Nachricht: Im Gesamtjahr erzielte Activision Blizzard einen Umsatz von 6,49 Milliarden Dollar, verglichen mit 7,50 Milliarden Dollar für 2018. Davon kamen 4,93 Milliarden Dollar aus den digitalen Vertriebskanälen. Der Gewinn pro Aktie liegt für das vollständige Geschäftsjahr 2019 bei 1,95 Dollar (von 2,40 Dollar in 2018).
Die Jahres-Umsatzrendite betrug 25 Prozent und der Cashflow lag am 31. Dezember 2019 endenden Fiskaljahr bei 1,83 Milliarden Dollar (1,79 Milliarden Dollar Ende 2018). Als Grund für das starke Q4 wird der Anstieg der aktiven Spieler bei mehreren Franchises genannt.
In dem Wachstumsmarkt Mobile Gaming erzielte der Konzern durch Titel wie „Candy Crush“ und dem mobilen Ableger von „Call of Duty“ (150 Millionen Mal heruntergeladen) erstmals Werbeeinnahmen von mehr als 150 Millionen Dollar (plus 80 Prozent zum Vorjahr) in einem Quartal.
Außerdem wurden beim Shooter „Call of Duty“ auf allen Plattformen (PC, Konsole und Mobile) steigende Umsätze – sowohl physisch als auch digitale ingame – erreicht. Auch das kostenpflichtige Online-Rollenspiel „World of Warcraft“ legte im letzten Jahresviertel durch den Start der „Classic“-Version erneut zu.
Hier gibt's die Präsentation zum Jahresbericht von Activision Blizzard
Activision Blizzard gibt für das laufende Geschäftsjahr eine konservative Prognose: Der erwartete Umsatz von 6,45 Milliarden Dollar bewegt sich auf dem Niveau von 2019.
Dabei hat der Konzern mit der jüngst angekündigten Partnerschaft mit Googles YouTube, der wachsenden mobilen beziehungsweise online spielenden Community und einem für Ende 2020 angekündigten neuen „Call of Duty“-Hauptteil einige Überraschungspakete in der Hinterhand. DER AKTIONÄR hat die Activision Blizzard-Aktie auf der Empfehlungsliste. Anleger lassen hier die Gewinne laufen.