Trotz guter News aus der Wirtschaft haben die chinesischen Indizes am Donnerstag ein Minus verzeichnet. Chinas Exporte wuchsen in den ersten beiden Monaten des Jahres 2024 viel schneller als erwartet. Das könnte nach den starken Quartalszahlen von JD.com ein weiters Signal dafür sein, dass die Wirtschaft wieder an Fahrt gewinnt.
Die Überseelieferungen stiegen im Zeitraum Januar bis Februar gegenüber dem Vorjahr in Dollar um 7,1 Prozent, was weit über den Schätzungen der bei Bloomberg gelisteten Analysten von 1,9 Prozent lag. Der Anstieg war auch deutlich größer als der Zuwachs im Dezember von 2,3 Prozent. Die Importe wuchsen um 3,5 Prozent und übertrafen die erwarteten 1,5 Prozent ebenfalls deutlich. Der Handelsüberschuss betrug 125 Milliarden Dollar, ein Rekord.
"Wir beobachten einen Anstieg der globalen Nachfrage, angeführt von einer stärkeren Fertigungsaktivität in den USA", sagte Carlos Casanova, Senior-Asienökonom bei der Union Bancaire Privee in Hongkong. Die stärkere Nachfrage werde den inländischen Druck durch die Immobilienkrise zwar nicht ausgleichen, aber diese dürfte China im Jahr 2024 dadurch weniger belasten.
Noch am Mittwoch sagte Handelsminister Wang Wentao, dass China aufgrund der rückläufigen Nachfrage aus dem Ausland für das laufende Jahr immer noch "eine sehr düstere Aussicht für den Handel" sehe. Er fügte jedoch hinzu, dass die Exportprodukte des Landes "in der Wertschöpfungskette aufsteigen".
Sowohl der China A50 als auch der Hang Seng reagierten negativ auf die Zahlen und verloren ein halbes beziehungsweise 1,5 Prozent. Noch schlimmer erwischte es die BYD-Aktie, sie büßte rund 2,5 Prozent ein.
An den chinesischen Aktienmärkte und insbesondere beim techlastigen Hang Seng gilt derzeit "Gute News sind schlechte News". Denn die Anleger hoffen auf weitere Stimulationsmaßnahmen, welche mit stärkeren Wirtschaftsdaten weiter in die Ferne rücken. Bei BYD bietet sich weiterhin kein Nachkauf an. Anleger beachten den Stopp bei 17,50 Euro.