Die Aktie von Wirecard startete am Montagmorgen mit einem Plus von fast drei Prozent als größter DAX-Gewinner in den Handel. Für Rückenwind sorgen dabei konkrete Details zum geplanten Aktienrückkaufprogramm sowie die jüngsten Aussagen von Vorstandschef Markus Braun in einem Interview.
Bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage hat sich der Wirecard-Chef in einem Interview zu den Bilanz-Vorwürfen der Financial Times (FT) geäußert: „Ich kann Ihnen versichern: Alle unsere Geschäftsbeziehungen sind authentisch“, sagte der dem Handelsblatt.
Um das zu belegen und die wiederkehrenden Angriffe zu entkräften, hatte Wirecard die Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaft KPMG mit einer Sonderprüfung beauftragt. „Das Prüfmandat geht von den FT-Vorwürfen aus. KPMG kann in diesem Rahmen jede Prüfungshandlung ansetzen, die nötig ist, um eine fundierte Meinung abzugeben“, erklärte Braun jetzt in diesem Zusammenhang.
Der Wirecard-Chef hofft, bereits Anfang des Jahres die Ergebnisse der Sonderprüfung vorstellen zu können – und konkretisiert damit seine Aussagen vom Mittwoch, wonach diese „in wenigen Monaten“ vorlägen (DER AKTIONÄR berichtete). „Uns ist sehr daran gelegen, das schnell zu erledigen. Es liegt aber in der Hand von KPMG.“
Zweifel an belastenden Dokumenten
Zumindest indirekt zweifelte Braun auch die Echtheit der Dokumente an, auf die FT-Autor Dan McCrum seine jüngsten Vorwürfe stützt. Was sich hinter den in den Dokumenten benutzten und laut Zeitung angeblichen 34 Kundennamen verbirgt, darüber wollte Braun „nicht spekulieren“. „Meine Aufgabe ist es, das offizielle Reporting zu kommentieren, nicht irgendwelche Excelsheets, deren Herkunft wir nicht nachvollziehen können.“
Ereignisreiche Woche
Für Unterstützung sorgt zu Wochenbeginn auch der unmittelbar bevorstehende Start des geplanten Aktienrückkaufprogramms am morgigen Dienstag (5. November). Bereits Mitte Oktober hatte Wirecard angekündigt, mit einem Teil der Erlöse aus der Softbank-Wandelanleihe eigene Aktien im Volumen von bis zu 200 Millionen Euro zurückkaufen zu wollen.
Anfangs hatte es geheißen, Wirecard werde rund ein Drittel der Einnahmen von 900 Millionen für Rückkäufe verwenden. Die tatsächliche Höhe des Aktienrückkaufprogramms 2019/I hatte daher zunächst für Enttäuschung bei einigen Anlegern gesorgt (DER AKTIONÄR berichtete).
Auf den Start des Aktienrückkaufs folgt am Mittwochmorgen noch die Veröffentlichung der Q3-Zahlen. „Es ist sehr gut gelaufen“, ließ Braun bereits in der Vorwoche durchblicken.
All das kommt bei den Anlegern gut an: Die Wirecard-Aktie ist am Morgen fast drei Prozent fester und als größter DAX-Gewinner in den Xetra-Handel gestartet. Bis die Ergebnisse der Sonderprüfung vorliegen – und die FT-Vorwürfe im Idealfall entkräften – sind weitere Angriffe nicht auszuschließen. Die Wirecard-Aktie bleibt daher ein heißes Eisen.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.
Mit Material von dpa-AFX.| Auf dem Laufenden bleiben | Täglich. Kostenfrei. Unverbindlich.|
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