Nach anfänglichen Gewinnen am Vormittag ist die Wirecard-Aktie am Mittag kurzzeitig um bis zu 7,6 Prozent abgesackt. Zwar konnte sie sich anschließend mit einem Abschlag von rund 2,5 Prozent im Bereich der 100-Euro-Marke stabilisieren. Die heftigen Schwankungen zeigen aber, wie hoch die Nervosität unter den Anlegern ist.
Für Unsicherheit sorgt unter anderem, dass die US-Investmentfirma Slate Path Capital ihre ohnehin schon üppige Leerverkaufsposition zuletzt weiter aufgestockt hat. Nach Daten des Bundesanzeigers ist die Netto-Leerverkaufsposition von 1,25 Prozent auf 1,42 Prozent gestiegen. Die dort offengelegten Positionen des Hedgefonds Odey Asset Management (0,77 Prozent) und Canada Pension Plan (0,54 Prozent) blieben unverändert.
Quelle: Bundesanzeiger
Erste Analysten rudern zurück
Zusätzlich trüben die ersten Anpassungen seitens der Analysten die Stimmung. Nachdem DZ Bank und HSBC bereits ihre Kursziele reduziert hatten, hat das US-Analysehaus Guggenheim Securities nun sogar die Kaufempfehlung für die Wirecard-Aktie gestrichen.
Auch ein Tweet von FT-Autor Dan McCrum mit einer Verlinkung auf einen Artikel der Zeitung The Australian hatte kurzfristig für zusätzliche Irritation gesorgt, dieser scheint allerdings keine neuen Erkenntnisse zu enthalten. Der Journalist hatte mit seinen Berichten über angebliche Bilanz-Manipulation bei Wirecard die jüngste Verkaufswelle losgetreten.
Looks like The Australian has also seen the Preliminary report from R&T https://t.co/gahJFmgDWI (Paywall)
Hochvolatil! Abwarten!
Beim Versuch, wieder die operative Entwicklung ins Rampenlicht zu rücken, hat Wirecard-Chef Markus Braun am Vormittag auf Basis der Januar-Zahlen ein Rekordquartal und ein „höchst erfolgreiches 2019“ in Aussicht gestellt. Der Aktie hat das allerdings keinen zusätzlichen Schwung verliehen – im Gegenteil: Die am Montag gestartete Gegenbewegung ist nun schon wieder passé.
Nach dem kurzfristigen Dip am Mittag hat sich der Kurs inzwischen wieder etwas stabilisiert, die Lage bleibt jedoch hochvolatil. DER AKTIONÄR rät in der aktuellen Situation weiterhin zum Abwarten