Die Aktie von Wirecard hat ihre Gegenbewegung nach den Schocks der Vorwoche im Tagesverlauf beschleunigt: Mit über sieben Prozent Kursplus hat sie dabei auch die 100-Euro-Marke wieder zurückerobert. Dass seit Freitag keine neuen Negativ-Schlagzeilen aufgetaucht sind, hilft dabei natürlich. Gebannt ist die Gefahr damit aber noch nicht.
Die Leerverkäufer jedenfalls lassen bisher nicht locker – die Short-Quote ist weiterhin hoch. Erst am Freitag hatte der britische Hedgefonds Odey Asset Management seine bestehende Short-Position wieder um knapp zwölf Prozent auf 0,77 Prozent aufgestockt. Die US-Investment-Firma Slate Path Capital hat sogar eine neue Leerverkaufsposition über 1,25 Prozent eröffnet, wie aus dem Bundesanzeiger hervorgeht.
Quelle: Bundesanzeiger
Dort müssen allerdings nur Netto-Leerverkaufspositionen oberhalb der Offenlegungsschwelle von 0,5 Prozent veröffentlicht werden. Tatsächlich ist die Short-Quote um ein Vielfaches höher. Am Wochenende hatte DER AKTIONÄR auf einen deutlichen Anstieg der Short-Interest-Quote auf 8,4 Prozent hingewiesen.
Das alleine muss natürlich nicht zwangsläufig eine Fortsetzung des Kursverfalls bedeuten, dennoch sollten Anleger vorsichtig bleiben. Bereits Anfang Februar hatte die Aktie in der Spitze rund 35 Prozent zugelegt, eher konkretisierte Vorwürfe der Financial Times und eine Razzia in den Wirecard-Büros in Singapur den Kurs im Tief erneut um knapp 37 Prozent einbrechen ließen.
Vorsicht bei Wirecard – das ist eine mögliche Alternative
Solange der Abschlussbericht der mit der Aufklärung beauftragten Kanzlei Rajah & Tann nicht vorliegt, bleibt die Volatilität und das Risiko erneuter Rückschläge hoch. Um nicht erneut in die Bullenfalle zu treten, rät DER AKTIONÄR bei der Wirecard-Aktie zum Abwarten. Eine mögliche Alternative aus der Payment-Branche finden Sie hier.