In den vergangenen Jahren hat Wirecard Ende Januar vorläufige Zahlen präsentiert. In diesem Jahr lässt der Zahlungsabwickler die Aktionäre etwas länger schmoren. Dafür gibt es am Freitag eine weitere Kooperation in China zu vermelden.
Demnach arbeitet Wirecard künftig mit HEYTEA zusammen, nach Unternehmensangaben die beliebteste Tee-Kette Chinas. Der DAX-Konzern wird dabei die Zahlungen für Bestellungen über die Mobile App HEYTEA GO in allen Filialen in Hongkong und Singapur abwickeln.
Verbraucher können über die App ihre Bestellung online abgeben und bezahlen. Anschließend können sie die voraussichtliche Bestelldauer abrufen und werden per Push-Nachricht informiert, wenn ihre Bestellung zur Abholung bereitsteht. Lange Wartezeiten und Schlange stehen sollen so entfallen.
Bei den Kunden kommt das bisher gut an: Schon jetzt hat HEYTEA GO mehr als zehn Millionen registrierte Nutzer. Bereits die Hälfte der Bestellungen wird per App aufgegeben, wobei sich die Wiederkaufsrate verdreifacht hat, heißt es in einer Unternehmensmeldung. Neben China ist HEYTEA inzwischen auch in weiteren asiatischen Ländern aktiv und betreibt insgesamt über 400 Filialen.
Mega-Markt China im Fokus
Wirecard treibt seine China-Ambitionen mit der HEYTEA-Partnerschaft weiter voran. Zudem lässt sich ein weiterer Trend beobachten: In der Gastronomie scheint der Trend zum Bestellen per App und mobilem Bezahlen besonders schnell Fuß zu fassen. Zumindest hat auch der niederländische Wirecard-Rivale Adyen hat zuletzt zwei große Deals in diesem Bereich geschlossen – mit McDonald’s und Subway (DER AKTIONÄR berichtete).
Die Wirecard-Aktie notiert am Freitagvormittag mit einem moderaten Minus im DAX-Mittelfeld. Nach dem mehr als 25-prozentigen Kursanstieg seit Jahresanfang ist die derzeitige Konsolidierung nicht ungewöhnlich. Neue Impulse könnten die (vorläufigen) Zahlen und ein Update zur laufenden Bilanz-Sonderprüfung liefern.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.