Die Wirecard-Aktie nimmt am Dienstag einmal mehr den Spitzenplatz der Gewinnerliste im Auswahlindex DAX ein. Damit festigt sie ihre Ausnahmestellung seit Jahresbeginn; Kein anderer DAX-Titel hat sich seit dem Jahreswechsel besser entwickelt. Zum Ärger aller, die auf sinkende Kurse spekulieren. Ihr Verlust summiert sich nun auf 700 Millionen Euro.
Der Kursanstieg kommt Marktteilnehmer, die auf fallende Kurse bei der Aktie von Wirecard spekulieren, teuer zu stehen. Seit Jahresbeginn kennt die Wirecard-Aktie nur eine Richtung: Aufwärts. Laut Berechnungen des US-Datendienstleisters S3 Partners summiert sich die Zahl der leerverkauften Aktien auf zuletzt 24,3 Millionen. Kurswert: Rund 3,3 Milliarden Euro.
#Wirecard WDI GR short int is $3.61bn ;24.27mm shs shorted;21.13% of float;3.75% borrow fee. Shs shorted down -524k shs,-2.1%, over last 30 days as price rose +27.3% & up +212k shs,+0.9%,last week.Shorts down -$694mm in January mark-to-market losses; -$135mm on today's +3.7% move pic.twitter.com/Xm0MC39atg
— Ihor Dusaniwsky (@ihors3) January 24, 2020
Eindeckung verpasst
Mit Blick auf den Kursanstieg haben die Shortseller den optimalen Zeitpunkt zur Eindeckung ihrer leer verkauften Positionen verpasst. Ihr Verlust summiert sich auf inzwischen mehr als 700 Millionen Euro. Anders als von einigen angenommen, ist der Anstieg des Kurses (noch) nicht auf spürbare Eindeckungen zurückzuführen. Die Zahl der leer verkauften Aktien ist in den vergangenen Wochen nur um etwa eine halbe Million Papiere zurückgegangen.
Steigt die Wirecard-Aktie weiter, etwa weil das Unternehmen mit seinen vorläufigen Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr überzeugen kann, dann könnte es zu einem Short Squeeze kommen. Und in der Folge zu einer massiven Beschleunigung des Aufwärtstrends. Selbst ein Anstieg in den Bereich des 52-Wochen-Hochs oberhalb von 160 Euro wäre dann alles andere als unwahrscheinlich.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.