Nach heftigen Verlusten auf Wochensicht hat sich die Wirecard-Aktie am Donnerstagabend mit einem moderaten Kursplus aus der kurzen Woche verabschiedet – und mit einem Termin für die wiederholt verschobene Veröffentlichung des Jahresfinanzberichts 2019. Die Anleger müssen darauf wohl noch etwas länger warten.
Wie Wirecard am späten Donnerstagabend per Vorabbekanntmachung mitteilte, soll der Jahresbericht 2019 erst am 4. Juni 2020 veröffentlicht werden. Um die Ergebnisse der Sonderprüfung durch KPMG berücksichtigen zu können, war der Veröffentlichungstermin mehrfach verschoben worden. Zuletzt hatte das Unternehmen auf seiner Website einen Termin im Mai in Aussicht gestellt.
Grund für die Verzögerungen: Wirecards eigentlicher Wirtschaftsprüfer EY habe die Prüfung noch nicht abgeschlossen und benötige noch mehr Zeit, um den KPMG-Report gründlich zu analysieren, so Aufsichtsratschef Thomas Eichelmann diese Woche in einem Interview.
Sofern der Jahresfinanzbericht tatsächlich im Juni veröffentlicht wird, kann zumindest die für den 2. Juli terminierte Hauptversammlung wie geplant stattfinden. Denn dafür muss ein testierter Jahresabschluss vorliegen.
Zweifel überschatten alles
Nach einem heftigen Kursrutsch am Dienstag und Mittwoch hatte die Wirecard-Aktie am Donnerstag eine Gegenbewegung gestartet. Zum Handelsschluss stand allerdings nur noch ein mageres Plus von 0,75 Prozent an der Kurstafel. Auf Wochensicht beläuft sich das Minus auf rund 35 Prozent.
Auch wenn die Aktie damit kurzfristig überverkauft erscheint und eine technische Gegenbewegung möglich ist, dürfte die Lage auf mittlere Sicht volatil bleiben. Nur für Zocker!