Am Mittwoch (7. August) hat das Warten für die Wirecard-Aktionäre ein Ende: Dann wird Vorstandschef Markus Braun die Zwischenbilanz für das erste Halbjahr vorlegen. Sattes Umsatz- und Ergebniswachstum sind gesetzt, einige Anleger und Analysten spekulieren daher auf eine anders geartete Überraschung.
Der anhaltende Boom beim Online-Shopping und der ungebrochene Trend hin zum bargeldlosen Bezahlen dürfte bei Wirecard auch im abgelaufenen zweiten Quartal für kräftiges Wachstum gesorgt haben. Wenn der Zahlungsabwickler am Mittwoch seine Q2-Bilanz präsentiert, erwarten die von Bloomberg befragten Analysten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen rund 32-prozentigen Umsatzanstieg auf 628,4 Millionen Euro.
Beim operativen Ergebnis (EBITDA) wird im gleichen Zeitraum derzeit eine Steigerung im 38 Prozent auf 184,1 Millionen Euro prognostiziert. Der Gewinn pro Aktie soll mit rund 0,99 Euro sogar 48 Prozent über dem Vorjahreswert liegen.
Tut es Braun schon wieder?
Wirecard ist allerdings nicht nur für kräftiges Wachstum bekannt, sondern hat in der Vergangenheit bereits wiederholt mit Prognose-Erhöhungen überrascht – zuletzt etwa bei der Vorlage der Q1-Zahlen im Mai. Seitdem erwartet Vorstandschef Markus Braun für das Gesamtjahr einen operativen Gewinn (EBITDA) von 760 bis 810 Millionen Euro.
In Stein gemeißelt ist aber auch diese Spanne noch nicht, zumindest wenn es nach Robin Brass von Hauck & Aufhäuser geht. Es stehe wohl eine weitere Anhebung der Unternehmensziele bevor, so der Analyst in der Vorwoche. Seine Kaufempfehlung für die Wirecard-Aktie mit einem Kursziel von 240 Euro hatte er im Vorfeld der Zahlen bestätigt.
Auch DER AKTIONÄR bleibt vor den Zahlen optimistisch – zumal eine positive Überraschung für den ersehnten Ausbruch der Wirecard-Aktie aus dem aktuellen Seitwärtstrend sorgen könnte. Die Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 200 Euro gilt weiterhin.