Bei Wirecard ist derzeit gespanntes Warten angesagt: Am heutigen Mittwoch (22. April) sollen die Ergebnisse der Bilanz-Sonderprüfung durch KPMG veröffentlicht werden. Die Anleger sind im Vorfeld offenbar guten Mutes.
Eigentlich sollten die Ergebnisse der Bilanzprüfung bereits Ende des ersten Quartals vorliegen, doch am 12. März informierte der DAX-Konzern, dass die Untersuchung des Dritt-Partnergeschäfts (TPA) noch andauere. Grund sei die „aufwendige und detaillierte Prüfung“ sowie Reiserestriktionen wegen des Coronavirus, hieß es damals. Die Prüfung solle aber „voraussichtlich zum 22. April 2020 abgeschlossen werden“ und der „vollständige KPMG-Untersuchungsbericht unmittelbar nach Erhalt“ auf der Homepage veröffentlicht werden.
Bezüglich Vorwürfen im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit in Indien und Singapur sowie dem Geschäftsbereich Merchant Cash Advance (MCA) / Digital Lending hatte Wirecard bereits im März Entwarnung gegeben. Dort habe die KPMG-Untersuchung „keine substanziellen Feststellungen ergeben, die für die Jahresabschlüsse im Untersuchungszeitraum 2016, 2017 und 2018 zu Korrekturbedarf führen würden“ (DER AKTIONÄR berichtete).
Aktie auf Comeback-Kurs
Vor der mit Spannung erwarteten Veröffentlichung ist die Mehrheit der Anleger offenbar zuversichtlich, dass die Sonderprüfung auch die übrigen Vorwürfe gegen das Unternehmen ausräumen kann. Am Mittwochvormittag ist die Wirecard-Aktie bei 126,54 Euro auf den höchsten Stand seit rund zwei Monaten gestiegen. Vom Jahrestief inmitten des Corona-Crashs entspricht das einem Plus von fast 60 Prozent.
DER AKTIONÄR bleibt für die mittel- und langfristige Kursentwicklung der Wirecard-Aktie positiv gestimmt. Der KPMG-Bericht könnte zumindest kurzfristig aber für einen Anstieg der Volatilität sorgen. Wir halten Sie an dieser Stelle mit Updates zu den Ergebnissen auf dem Laufenden.
Mit Material von dpa-AFX.