Die Wirecard-Aktie hat sich in den vergangenen Wochen spürbar erholt. Vom Krisentief Mitte März hat sie inzwischen fast 50 Prozent aufgeholt und dabei zuletzt wieder wichtige Chartmarken ins Visier genommen. Wegen dieser Entwicklung streicht ein ehemaliger Wirecard-Bulle nun seine Kaufempfehlung.
Die Aktie habe zuletzt eine „überdurchschnittliche Kursentwicklung“ gezeigt, schreibt Analyst Mohammed Moawalla von Goldman Sachs in einer aktuellen Studie. Hinzu kommt: Wegen der Coronakrise rechnet er mit einem Einbruch des Reiseverkehrs sowie einer rückläufigen Nachfrage nach nicht lebenswichtigen Konsumgütern, was auch Bezahldienstleister wie Wirecard kurzfristig belasten werde. Erst ab 2021 erwartet der Experte mit einer Fortsetzung des kräftigen Erlöswachstums.
Trotz der laufenden Erholungsrallye hat er daher sein „Buy“-Rating gestrichen und den DAX-Titel auf „Neutral“ abgestuft. Das Kursziel wird zwar wieder von 115 auf 130 Euro angehoben, ausgehend vom Schlusskurs am Donnerstag traut er der Aktie damit allerdings weniger als zehn Prozent Kurspotenzial zu.
Kurz nachdem die Wirecard-Aktie Mitte März bei 79,68 Euro auf ihr Krisentief gefallen war, hatte Moawalla sein Kursziel drastisch gesenkt – von 175 auf 115 Euro. Die Kaufempfehlung für die Aktie wurde damals aber noch bestätigt.
Wie reagiert die Aktie?
Die Anleger lassen sich von der Abstufung durch Goldman Sachs am Freitag zunächst nicht verunsichern und greifen bei der Wirecard-Aktie wieder beherzt zu: Im freundlichen Gesamtmarkt kann sie vorbörslich bis zu drei Prozent zulegen und die Marke von 120 Euro zurückerobern.
Auch DER AKTIONÄR bleibt – wie die große Mehrheit der von Bloomberg befragten Analysten – optimistisch für die weitere Kursentwicklung. Mutige Anleger können auf eine Fortsetzung des Comebacks setzen. Das erste Ziel der laufenden Empfehlung lautet 145 Euro.
Mit Material von dpa-AFX.