Am letzten Handelstag der Woche beschleunigt die Aktie der Wirecard AG aus Aschheim bei München ihre Talfahrt. Das Papier des Zahlungsdienstleisters fällt in Folge eines negativen Nachrichtenflusses kurz vor dem Wochenende auf den tiefsten Stand seit drei Jahren. Damit gilt der Titel von nun an auch als technisch angeschlagen.
Erst war es nur ein Gerücht. Inzwischen hat Wirecard auf seiner "Transparenz"-Seite bestätigt, dass es beim arabischen Partner Al Alam Veränderungen gibt. Auf der Website des DAX-Konzerns heißt es: "Die Wirecard AG wurde von ihrem Geschäftspartner Al Alam darüber informiert, dass dieser sein Geschäft auf andere Konzerngesellschaften innerhalb seiner Dachorganisation überträgt und die Gesellschaft Al Alam Solutions FZ LLC geschlossen wird. Das Unternehmen reagiere damit auf den entstandenen Reputationsschaden durch die öffentliche Hinterfragung seiner Integrität."
"Keine Beeinträchtigung" für Wirecard
Ferner heißt es in der kurzen Meldung: "Der Wirecard AG entsteht durch diese Übertragung auf eine andere Gesellschaft keine Beeinträchtigung ihrer Abwicklungsfähigkeit oder bei den Transaktionsvolumina. Die Wirecard AG hatte bereits angekündigt, künftig verstärkt eigene Lizenzen beantragen zu wollen und das Geschäftsvolumen mit Drittpartnern reduzieren zu wollen."
Kein Leerverkaufsverbot
Zuvor war bekannt geworden, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin anders als vor einem Jahr, als die Aktie ebenfalls deutlich unter Druck geriet, kein Leerverkaufsverbot erlassen wird.