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Wirecard-Aktie crasht 20 Prozent: Wichtige Fragen bleiben offen

Wirecard-Aktie crasht 20 Prozent: Wichtige Fragen bleiben offen
Foto: Getty Images
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Nikolas Kessler 28.04.2020 Nikolas Kessler

Die Veröffentlichung des KPMG-Berichts konnte die Wirecard-Aktionäre nur kurz beruhigen. Anschließend ist der Kurs um bis zu 22 Prozent eingebrochen. Der Grund: Zentrale Fragen blieben auch bei der Sonderprüfung unbeantwortet.

So kann die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG zur Höhe und zur Existenz der Umsätze aus dem kritisierten sogenannten Drittpartnergeschäft in den untersuchten Jahren 2016 bis 2018 weder eine Aussage treffen, dass diese existieren und korrekt sind, noch, dass sie nicht existieren und nicht korrekt sind.

„Insofern liegt ein Untersuchungshemmnis vor“, erklärte KPMG in dem am Dienstag von Wirecard veröffentlichten Bericht. Wirecard weist zurück, dass Umsätze und Kundenbeziehungen manipuliert sind. Vorstandschef Markus Braun hatte immer wieder behauptet, die bilanzierten Umsätze und Kundenbeziehungen aus diesen Geschäften mit Drittpartnern seien authentisch.

„Ursächlich sind neben den Mängeln in der internen Organisation insbesondere die fehlende Bereitschaft der Third Party Acquirer umfassend und transparent an dieser Sonderuntersuchung mitzuwirken“, hieß es in dem Bericht von den Prüfern. So hätten unter anderem Transaktionsdaten und Nachweise sowie Verträge zwischen den Drittpartnern und Händlern bislang nicht zur Verfügung gestanden.

Der DAX-Konzern wickelt in Ländern, in denen das Unternehmen keine eigenen Lizenzen dafür besitzt, Transaktionsvolumina über Drittpartner ab. An der Transparenz rund um diese Erlöse hatte es in einer Artikelserie der britischen Wirtschaftszeitung Financial Times Kritik gegeben.

Wirecard (WKN: 747206)

Aktie bricht ein

Wirecard selbst sieht sich durch den KPMG-Bericht hinsichtlich der Vorwürfe rund um mutmaßliche Bilanzfälschungen entlastet: In den vier Prüfbereichen des Berichts hätten sich für die Jahre 2016 bis 2018 nach wie vor keine substanziellen Feststellungen ergeben, die Korrekturen erforderlich gemacht hätten.

Die Anleger werten die Lage am Dienstag anders: Die erhoffte Absolution liefert der Bericht aus ihrer Sicht nicht. Zudem kritisieren viele die Kommunikation des DAX-Konzerns. Nachdem Wirecard die Frist für den KPMG-Bericht am Montag zunächst kommentarlos auslaufen ließ, hat die Aktie am Dienstag im vorbörslichen Handel bis zu 17 Prozent verloren. Nach der Vorlage des Berichts konnte sie die Verluste zunächst eingrenzen, inzwischen hat sich die Talfahrt aber wieder dramatisch beschleunigt: Mit minus 20 Prozent notiert die Aktie derzeit am DAX-Ende.

Updates folgen.

Mit Material von dpa-AFX.

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