Die Aktie des Zahlungsdienstleisters Wirecard ist weiterhin erheblichen Schwankungen unterworfen. Die Tendenz zeigt dabei weiter klar nach unten. Weder Gerüchte über Interesse von Private-Equity-Investoren noch die wiederholte Ankündigung des lang erwarteten Berichts aus Singapur konnten den Verfall bisher stoppen. Eine Grafik offenbart, warum die Gesellschaft selbst daran eine Mitschuld trägt.
100 Euro – um diese Marke pendelt sich die Aktie des Zahlungsdienstleisters Wirecard seit einigen Tagen ein. Eine Beruhigung der Situation sieht anders aus, denn der Trend zeigt weiterhin deutlich abwärts. Erst gestern sorgte ein neuerlicher Bericht in der Financial Times über einen Kredit der Deutschen Bank an die Beteiligungsgesellschaft von Wirecard-CEO und -Großaktionär Dr. Markus Braun für Verunsicherung. Die Aktie rutschte im Frühhandel ab. Erst Gerüchte über ein Interesse von Private-Equity-Investoren an einem Einstieg bei Wirecard konnten den Kurs stabilisieren.
Eine Mitschuld an den jüngsten Turbulenzen trifft dabei die Wirecard AG selbst, wie nachfolgende Grafik zeigt.
Zwischen Äußerungen von @wirecard und Verantwortlichen sowie dem Kursverlauf/Vola gibt es einen Zusammenhang. Das (steigende Vola, Tendenz gen Süden) ändert sich erst, bis Wirecard vollumfänglich aufklärt, und nicht nur Aufklärung verspricht. https://t.co/mnCrZL3nYU pic.twitter.com/W9A7rD5wlZ
Ehe Wirecard-CEO Dr. Markus Braun am 8. März per Twitter die Nachricht versendete, die Gesellschaft könne sich bald wieder vollends auf das operative Geschäft konzentrieren, war es zu einer spürbaren Beruhigung gekommen. Die täglichen Schwankungen (rote Balken) des Aktienkurses lagen in den zwei Wochen zuvor bei unter fünf Prozent, mitunter sogar bei nur 2,5 Prozent. Erst durch den Tweet kam wieder mehr Bewegung in den Kurs. Als die Veröffentlichung des Prüfberichts von Rajah & Tann in den Folgetagen ausblieb – als Ankündigung eben dieses Berichtes wurde die Nachricht von Braun aufgefasst – stieg die Volatilität und fiel der Kurs wieder deutlich zurück.
Eine ähnliche, wenn auch abgemilderte Wirkung, entfaltete eine Video-Botschaft des Vorstandsvorsitzenden (an die Mitarbeiter), die das Unternehmen am 22. März 2019 ebenfalls per Twitter öffentlich machte.
Kurzum: Zwischen den Schwankungen und den (Wirecard-)Äußerungen lässt sich ein Zusammenhang herstellen. Man könnte daraus schlussfolgern, dass Wirecard die falschen Zeichen setzt, indem es immer wieder die Hoffnungen der Teilnehmer auf baldige Aufklärung der im Wesentlichen von der Financial Times vorgetragenen Vorwürfe verspricht – dann aber nicht liefert. Bis zur Veröffentlichung der 2018er-Bilanz bleiben dem Konzern nur noch wenige Tage. Der Termin ist für den 4. April angesetzt. Bis dahin heißt es: Achtung, wenn Wirecard erneut Aufklärung ankündigt. Es könnte zu größeren Schwankungen kommen – mit erneut tieferen Kursen.
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Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)
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