Wirecard-Aktionäre blicken einmal mehr auf turbulente Tage zurück. Nachdem sie sich wochenlang in Geduld üben mussten, rückt jetzt der Bericht der auf Compliance-Themen spezialisierten Anwaltskanzlei Rajah & Tann wieder in den Fokus. Der Bericht soll das Unternehmen entlasten, die Vorwürfe vollumfänglich aufklären, aber …
… die Zeit, die sich das Unternehmen für dessen Veröffentlichung selbst gegeben hat, läuft ab und ist beinahe um. Vor knapp sechs Wochen kündigte das Unternehmen an, den Bericht der auf Compliance-Themen spezialisierten Anwaltskanzlei Rajah & Tann „in vier bis sechs Wochen“ vorlegen zu wollen. Passiert ist bisher: nichts. Wirecard hatte die Kanzlei damit beauftragt, die von der Financial Times angeprangerten Missstände zu untersuchen – noch ehe die FT ihren ersten Artikel veröffentlichte.
Bisher wurde der Öffentlichkeit lediglich ein kurzes Statement von Rajah & Tann zugänglich gemacht, in welchem die Kanzlei mit Sitz in Singapur schreibt: "The inquiry is ongoing and to date we have made no conclusive findings of criminal misconduct on the part of any officer or employee of the Company." Heißt: Die bisherigen Untersuchungen haben kein Fehlverhalten seitens der Verantwortlichen oder Mitarbeiter zutage gefördert. Die Mitteilung stammt vom 3. Februar 2019 und ist auf der Website des Unternehmens einsehbar. Wirecard selbst betonte in einer am 8. Februar veröffentlichten Mitteilung: "Die Untersuchung durch Rajah & Tann steht kurz vor dem Abschluss und wir werden die Ergebnisse zu gegebener Zeit bekannt geben."
Zwischenzeitlich nährte ein Tweet des Wirecard-CEO Dr. Markus Braun Hoffnungen unter den Anlegern, die Veröffentlichung des ersehnten Berichts stünde unmittelbar bevor. Am 8. März wendete sich der Vorstandschef per Twitter-Nachricht an die Öffentlichkeit: "Ich bin überzeugt, dass sich der Markt in sehr naher Zukunft allein auf die starke operative Leistung und die Innovationen von Wirecard konzentrieren kann." Auch die Redaktion des AKTIONÄR Börsen.Briefing. sah zu diesem Zeitpunkt ein Indiz dafür, dass die Veröffentlichung unmittelbar bevorstünde.
I am convinced that in the very near future the market can solely focus on the strong operative performance and innovations of Wirecard. #FutureTech #DigitalTech
A message to employees from @_MarkusBraun. pic.twitter.com/mWn3oc9bgK
Die in dem Video-Statement verbreitete Botschaft ist inhaltlich identisch zu vorherigen Äußerungen – unterscheidet sich aber darin, dass Dr. Markus Braun keinen Zeitrahmen mehr für die Veröffentlichung des Compliance-Berichtes nennt. Die "vier bis sechs Wochen", die sich Anleger ursprünglich gedulden sollten, sind um.
Als möglicher Stichtag gilt damit weiterhin der Tag der Bilanzpressekonferenz am 4. April 2019. Allerdings: Es bleibt fraglich, wie Ernst & Young eine Bilanz testieren möchte, zu der ohne Bericht von Rajah & Tann offene Fragen im Raum stehen. Damit steht fest: Dem Unternehmen bleiben von heute an nur noch 13 Tage, um zu liefern.
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Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)
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