Das Produktportfolio von Bayer umfasst über die Consumer-Health-Division auch zahlreiche rezeptfreie Medikamente, darunter bekannte Marken wie Aspirin, Iberogast oder Bepanthen. Indes hat der Arzneimittelhersteller Stada eigenen Angaben zufolge den DAX-Konzern an der Spitze bei rezeptfreien Medikamenten abgelöst.
Stada hat 2023 Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Bei rezeptfreien Medikamenten ist der Grippostad-Hersteller zum größten Anbieter in Deutschland aufgestiegen, wie Chef Peter Goldschmidt dem Handelsblatt unter Berufung auf Marktforschungsdaten sagte. "Wir haben damit Bayer abgelöst."
Im vergangenen Jahr steigerte Stada den Umsatz bereinigt um Sonder- und Währungseffekte um 14 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wuchs um 19 Prozent auf 802 Millionen Euro. Ein starkes Deutschlandgeschäft, neue Produkte sowie der Ausbau des Vertriebs der Markenprodukte schoben Stada an, wie Goldschmidt sagte. Unterm Strich stieg der Gewinn auf 342 Millionen Euro, 23 Prozent mehr als im Vorjahr.
Comeback an der Börse?
Unterdessen prüfen die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven nach der Abspaltung des Russland-Geschäfts von Stada weiter einen Verkauf oder Börsengang des Unternehmens mit Sitz im hessischen Bad Vilbel. Kreisen zufolge sind die Gespräche fortgeschritten. Über einen milliardenschweren Verkauf oder Börsengang von Stada gibt es schon länger Spekulationen. Gegenüber dem Handelsblatt äußerte sich Goldschmidt nicht konkret. Das Unternehmen und seine Eigentümer prüften "ständig Optionen für die weitere Entwicklung der Stada-Gruppe, die einen Verkauf oder einen Börsengang beinhalten können", sagte er.
DER AKTIONÄR kann sich ein Comeback an der Börse von Stada durchaus vorstellen - und damit könnte das Unternehmen ähnlich verfahren wie die Parfümerie-Kette Douglas, die in dieser Woche auf das Börsenparkett zurückkehren will. Denn die operative Entwicklung des Arzneimittelherstellers kann sich absolut sehen lassen. Bei Bayer hingegen fehlen derzeit sowohl operativ als auch charttechnisch die Argumente für einen Einstieg auf der Long-Seite.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.