Vorläufiges Ende eines Börsen Dramas: Der Büroraum-Vermieter WeWork hat vergangene Nacht einen Insolvenzantrag nach Chapter 11 gestellt. Bereits vergangene Woche hatte es einen entsprechenden Medienbericht gegeben. Der Aktienkurs befand sich ohnehin in einem hartnäckigen Abwärtstrend – und die Geschichte des US-Unternehmens war stets voller Komplikationen.
Vergangene Woche Woche hatte das Wall Street Journal berichtet, das WeWork Insidern zufolge diese Woche einen Insolvenzantrag stellen könnte. Der Kurs hatte daraufhin am vergangenen Mittwoch im US-Handel 46 Prozent verloren und war auf ein neues Allzeittief gefallen. WeWork hatte den Bericht als spekulativ bezeichnet und führte nach eigenen Angaben positive Gespräche mit wichtigen Gläubigern.
Vor einem Monat hatte WeWork seine Zinszahlungen an Gläubiger ausgesetzt.
WeWork könnte sich unter Chapter 11 erst mal vor Gläubigern abschotten. Anleger können nun erst mal gar nichts tun: Bereits Stunden vor der Meldung war die Aktie in Erwartung einer wichtigen Meldung in den USA vom Handel ausgesetzt worden.
Sex, Saufen, Geld verbrennen
WeWork war zunächst als Tech-Plattformunternehmen vermarktet worden. Das Unternehmen vermietet Büroflächen, hat mit diesem Geschäftsmodell aber bislang lediglich Geld verbrannt.
Im Herbst 2021 hatte eine WeWork-Aktie noch fast 600 Dollar gekostet. Zuletzt kostete eine Aktie weniger als einen Dollar.
Die Börsen-Geschichte von WeWork war stets von Komplikationen begleitet. Im Herbst 2019 musste der damalige WeWork-Chef und -Mitgründer Adam Neumann abtreten, nachdem es unter anderem Berichte über chaotische Zustände sowie Sex- und Saufpartys gegeben hatte. Der geplante Börsengang wurde abgesagt.
WeWork kam ein paar Jahre später doch noch – via SPAC – an die Börse. Vom japanischen Investor Softbank erhielt Neumann schließlich mehr als eine Milliarde Dollar.
Charttechnisch und fundamental ein Desaster – die Aktie war ohnehin keine AKTIONÄR-Empfehlung.