Der stark wachsende Essenslieferdienst Delivery Hero rechnet vorerst weiter mit Verlusten. Er könne noch keine Prognose abgeben, wann im laufenden Geschäft kostendeckend gearbeitet werden könne, sagte CFO Emmanuel Thomassin bei der Hauptversammlung am Donnerstag. Trotzdem legt die Aktie weiter zu.
Die Vorhersage des Managements beschränke sich auf 2020, so Thomassin. In diesem Jahr rechnet das Berliner Unternehmen weltweit mit einem Umsatz zwischen 2,4 Milliarden und 2,6 Milliarden Euro.
Delivery Hero betreibt in mehr als 40 Ländern Bestellplattformen für Essen lokaler Anbieter und beschäftigt 22.000 Mitarbeiter, davon rund 1.000 in Berlin. Sein Deutschlandgeschäft mit Marken wie Foodora, Lieferheld oder Pizza.de hat der Konzern im vergangenen Jahr an den niederländischen Konkurrenten Takeaway verkauft.
Angesichts der Turbulenzen beim Zahlungsabwickler Wirecard kann sich Delivery Hero Hoffnung auf einen Aufstieg in den DAX machen. Steigt Wirecard im September aus der ersten Börsenliga ab, ist Delivery Hero neben dem Aromenhersteller Symrise einer der heißen Nachfolgekandidaten.
Die Aussicht auf einen möglichen zeitnahen DAX-Aufstieg treibt die Aktie von Delivery Hero am Donnerstag auf ein neues Rekordhoch (92,20 Euro). Der Titel ist zwar kein Schnäppchen mehr, trotzdem dürfte das Momentum stark bleiben. Schließlich soll der Markt für Essenslieferungen bis 2022 auf 138 Milliarden Dollar steigen, nach 85 Milliarden 2018. Kaum eine Branche wächst derart schnell. DER AKTIONÄR bleibt bullish.
(Mit Material von dpa-AFX)