Ein weiteres US-Unternehmen hat mit seinen Quartalszahlen und dem Ausblick auf die kommenden Monate enttäuscht. Der Invisalign-Hersteller Align Technology hat die Erwartungen der Wall Street für das dritte Quartal verfehlt. Die Aktie ist am Donnerstag auf ein 10-Monats-Tief gefallen und steht am Ende des Nasdaq-100-Index.
Align Technology ist Patentinhaber und Hersteller der transparenten 'Invisalign' Aligner, transparenter Zahnschienen, die Zahnfehlstellungen korrigieren können. "Die Behandlung dauert durchschnittlich 12 bis 18 Monate in Anspruch nehmen. Die meisten Menschen spüren nach drei Monaten einen Unterschied beim Tragen von Invisalign", heißt es auf der Homepage. Ergebnisse seien normalerweise nach sechs Monaten sichtbar.
CEO Joe Hogan sagt jedoch, dass Align im weiteren Verlauf dieses Jahres mit einem "schwierigeren makroökonomischen Umfeld" konfrontiert sein wird. Elizabeth Anderson, Analystin bei Evercore ISI, sagte vor einigen Tagen, dass Align die Gewinn- und Umsatzprognosen verfehlen würde.
Tatsächlich hat der Hersteller transparenter Zahnschienen am Vorabend mit seinem Zahlenwerk und insbesondere dem gesenkten Jahresziel für den Nettoumsatz Investoren und Anleger massiv enttäuscht. Mehrere Analysten senkten nun ihre Kursziele für die Aktie und erwarten wegen der unsicheren Wirtschaftslage eine Verlangsamung der Nachfrage, vorwiegend bei erwachsenen kieferorthopädischen Patienten.
Align hat sich in der Pandemie zu einem Anleger-Liebling entwickelt. Ihren Höchststan erreichte sie Ende 2021 und ist seitdem überwiegend gefallen. Am Donnerstag nun stürzt die Align-Aktie an der Nasdaq am Donnerstag um mehr als 25 Prozent ab und ist damit Schlusslicht im Nasdaq 100 Index.
Prognosen verfehlt, Ausblick gesenkt
Im dritten Quartal verdiente Align auf bereinigter Basis 2,14 Dollar pro Aktie und erzielte einen Umsatz von gut 960 Millionen Dollar. Der Gewinn pro Aktie kletterte um mehr als 31 Prozent, blieb aber um 12 Cent hinter den Prognosen zurück. Die Umsätze stiegen im Jahresvergleich um fast acht Prozent, lagen aber ebenfalls unter den Erwartungen (994,5 Millionen Dollar).
CEO Hogan wies auch auf die sich verschlechternden Bedingungen in den Zahnarztpraxen hin, einschließlich rückläufiger Patientenbesuche, vermehrter Stornierungen und weniger kieferorthopädischer Behandlungen insgesamt, vor allem bei Erwachsenen. Align erwartet auch keine Verbesserung bei der Zahl der Erwachsenen,
die Invisalign verwenden, und dass die durchschnittlichen Verkaufspreise
von Invisalign aufgrund von Wechselkursschwankungen sinken werden.
Align reduzierte nun auch den Ausblick für das vierte Quartal. Das Unternehmen erwartet nun einen Umsatz von 920 bis 940 Millionen Dollar, was weit unter der Prognose der Analysten liegt, die im Schnitt 1,02 Milliarden Dollar erwarten.
Align Technology ist aktuell keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Ein Einstieg ist derzeit ohnehin nicht angesagt.
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