Der US-Unterhaltungsriese Walt Disney erwartet bis 2024 dank eines ausgeweiteten Angebots einen starken Anstieg der Abonnentenzahlen seiner Streaming-Sparte. Diese sollen von derzeit rund 137 auf bis zu 350 Millionen zahlende Kunden steigen. Damit entwickelt sich Streaming für den Traditionskonzern zur Goldgrube.
Um die Nutzerzahlen derart steigern zu können, plant Disney, seine Ausgaben für neue Serien und Filme bis 2024 auf jährlich bis zu 16 Milliarden Dollar zu erhöhen. Die Abo-Kosten bei Disney+ sollen in diesem Zug in den USA um einen Dollar auf acht Dollar steigen und in Europa von derzeit sieben auf neun Euro.
Der höhere Preis in Europa wird mit einem besseren Angebot für Erwachsene begründet.
Bis 2024 sollen dann auch alle drei vom Unternehmen betriebenen Streaming-Dienste profitabel sein, hierzu gehören neben dem Netflix-Konkurrenten DisneyPlus auch der mehr an Erwachsene adressierte Dienst Hulu und das Sport-Angebot ESPNPlus.
Bisher machen alle Streaming-Angebote des Konzerns Verluste. Beim erst 2019 gestarteten DisneyPlus-Angebot sollen die Verluste im operativen Geschäft ab dem Jahr 2021 sinken.
350 Millionen Streaming-Kunden würden Disney rund 40 Milliarden Dollar jährlich in die Kasse spülen. Das wären – Stand jetzt – 60 Prozent des Konzernumsatzes. Pro Kunde ergibt sich ein aktueller Börsenwert von 800 Dollar. Einen Netflix-Kunden bewertet die Börse derzeit mit 1.100 Dollar. Der immense Unterschied zwischen den beiden Unternehmen: Bei Disney bekommen die Aktionäre unter anderem ein ab 2021 sehr wahrscheinlich wieder top laufendes Themenpark- und Merchandisinggeschäft dazu. DER AKTIONÄR bleibt für seine Empfehlung Walt Disney (Kursziel: 140 Euro) bullish.
(Mit Material von dpa-AFX)