Der US-Aktienmarkt hat am Donnerstag moderat zugelegt. Die Anleger verdauten weiterhin die Zinssignale der US-Notenbank Fed vom Vortag. Die Auftragsdaten für die Industrie in den Vereinigten Staaten im März legten weiter zu. Da sie jedoch wie von Analysten erwartet ausfielen, brachten sie kaum zusätzliche Impulse.
Der Dow Jones Industrial legte im frühen Handel um 0,40 Prozent auf 38 054,04 Punkte zu. Der S&P 500 gewann 0,32 Prozent auf 5034,39 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 0,43 Prozent auf 17392,85 Zähler.
Fed-Präsident Jerome Powell hatte am Vortag unzureichende Fortschritte bei der Eindämmung der Inflation eingeräumt, aber beruhigt, dass Zinsanhebungen unwahrscheinlich seien. Vielmehr signalisierte er, dass die Leitzinsen in diesem Jahr wahrscheinlich noch gesenkt werden, auch wenn er über die Anzahl möglicher Zinsschritte ausweichende Bemerkungen machte.
Bevor nach Börsenschluss der iPhone-Hersteller Apple seine Quartalszahlen bekannt gibt, ging der Blick erst einmal in Richtung anderer Unternehmen. Die Apple-Aktien legten derweil um 1,3 Prozent zu, doch die bisherige Jahresbilanz ist mit minus 11 Prozent negativ.
Im Nasdaq 100 sprangen Qualcomm nach Quartalszahlen um 8,6 Prozent an die Spitze. Der Anbieter von Prozessoren und 5G-Modems signalisierte eine Erholung des Smartphone-Marktes und übertraf mit seiner Umsatzprognose für das laufende Quartal die Erwartungen. Der Konzern setzt unter anderem auf leistungsstarke Chips für KI-Anwendungen. Doordash sanken im Nasdaq-Auswahlindex dagegen um 13,0 Prozent. Der Essenlieferdienst schlug die Anleger mit seinem Gewinnausblick auf das laufende Quartal in die Flucht.
Ähnliches machte Linde, denn der Industriegashersteller und Anlagenbauer senkte seine Prognose für den bereinigten Jahresgewinn je Aktie. Das sorgte für Kursverluste von 5,5 Prozent und schickte die Aktie an das Ende des S&P 100.
Ansonsten standen unter anderem noch Fastly, ein Anbieter von Cloud-Computing-Diensten und die Online-Handelsplattform Ebay mit Zahlen im Blick. Bei Ebay enttäuschte der Ausblick ebenfalls, was den Aktien ein Minus von 2,0 Prozent eintrug.
Für Fastly ging es um 36 Prozent abwärts, nachdem das Unternehmen seine Jahresziele gesenkt hatte. Die Bank of America reagierte prompt. Sie stufte die Aktie um gleich um zwei Stufen ab, von "Buy" auf "Reduce". Das Kursziel kappte sie von 18 auf 8 Dollar. Die Jahresprognose mache Probleme deutlich, schrieb Analystin Madeline Brooks und sieht gleich mehrere kurzfristige Risiken. Sie verwies unter anderem auf eine Schwäche bei den Top-15-Kunden sowie Marktanteilsverluste und hält die Jahresziele noch nicht für ausreichend gesenkt.