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22.07.2011 ‧ Markus Horntrich

Wacker Neuson: „Die Auftragsentwicklung ist gut“

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Bei Wacker Neuson ist mit guten Ergebnissen zu rechnen, wenn Mitte August die Halbjahresbilanz vorgelegt wird. DER AKTIONÄR schließt eine positive Überraschung nicht aus. Im Interview mit dem AKTIONÄR erläutern Vorstandssprecher Richard Mayer und Finanzchef Günther C. Binder, was die Aktionäre 2011 erwarten können.

Der Baumaschinenhersteller Wacker Neuson wird am 11. August den Halbjahresbericht vorlegen. Zwei Aspekte stimmen dabei zuversichtlich, dass die Halbjahresbilanz sehr gut ausfallen wird. Die Branche läuft weiterhin auf Hochtouren, wie an den Zahlen von Kooperationspartner Caterpillar abzulesen ist. Zudem sorgt ein Insiderkauf für Vertrauen: Hans Neunteufel, Aufsichtsratschef des deutsch-österreichischen Baumaschinen-Herstellers Wacker Neuson hat vor Kurzem für knapp 2,5 Millionen Euro 208.000 Papiere zum Kurs von 12,00 Euro erworben und damit einen Großteil der Dividende für 2010 wieder in die Firma gesteckt. DER AKTIONÄR hat sich kürzlich mit Finanzchef Günther C. Binder und Vorstandssprecher Richard Mayer über die weiteren Aussichten von Wacker Neuson unterhalten. Wichtigste Erkenntnis: Die Dynamik beim Auftragseingang hält an und die Kooperation mit Caterpillar ist erfolgreich und plangemäß gestartet.

DER AKTIONÄR: Hat sich die Dynamik aus dem ersten Quartal auch im zweiten Quartal fortgesetzt?

Wie sieht es mit dem geplanten Verkaufs des Grundstücks am alten Firmensitz nach dem Umzug in das neue F&E-Zentrum aus? Wann ist damit zu rechnen?

Richard Mayer: Wir haben parallel zum Umzug den Vermarktungsprozess begonnen und würden die Verwertung des Grundstücks gerne noch in diesem Jahr realisieren.

Kann man quantitative Aussagen treffen, was das Grundstück bei aktuellen Marktpreisen wert ist?

Richard Mayer: Das zu quantifizieren käme aufgrund der laufenden Verhandlungen etwas früh und wäre kontraproduktiv. Insofern bitten wir um Nachsicht, dass wir im Moment keine quantitativen Aussagen treffen wollen. Ich weise aber darauf hin, dass dieser außerordentliche Ertrag, der durch den Verkauf im Raum steht, in unseren Prognosen nicht enthalten ist. Das Werksgelände, um das es sich dreht, sind ungefähr 50.000 Quadratmeter, davon würden 30.000 Quadratmeter freigeräumt werden. Die neue Hauptverwaltung und das F&E-Zentrum belegen nur noch 20.000 Quadratmeter.

Gibt es durch die Einführung der Holdingstruktur nennenswerte Kosteneinsparungen?

Richard Mayer: Der Fokus der Umstrukturierung zur Holding lag klar in der Organisationsstruktur. Wir gehen aber davon aus, dass durch die zentrale Steuerung auch Effizienzsteigerungen möglich sind. Wir haben diese allerdings im Vorfeld nicht im Detail quantifiziert und würden das eher als einen willkommenen Zusatzeffekt sehen.

Mit welchem operating Leverage rechnen Sie für 2011?

Günther C. Binder: Wir haben von 2008 auf 2009 die SG&A-Kosten um über 40 Millionen Euro reduziert. Der Break-Even-Umsatz beträgt aktuell 690 Millionen Euro, wir profitieren natürlich von der reduzierten Kostenstruktur. Für das ganze Jahr 2011 rechnen wir mit einem Hebel auf EBIT-Ebene von 3,5 bis 4. Sprich, wenn der Umsatz um zehn Prozent steigt, steigt das EBIT um 35 bis 40 Prozent. 

Zur Erschließung des asiatischen Marktes haben Sie kürzlich auch Akquisitionen in den Raum gestellt, gibt es schon konkrete Ziele?

Richard Mayer: Es wir in nächster Zeit geschäftsübliche Kooperationen geben, zum Beispiel dass wir mit einem chinesischen Motorenhersteller eine entsprechende Partnerschaft eingehen. Was konkrete Übernahmeziele betrifft: die haben wir, aber es ist noch nichts soweit gegoren, das man hier Details nennen könnte.

Wie ist die Resonanz für den Minibagger, den Sie für Caterpillar fertigen?

Richard Mayer: Die Auslieferung ist angelaufen und wir erhalten viel positives Feedback von unserem Kooperationspartner, sprich es verläuft alles nach Plan. Wir hatten am 8. Juni auch die Grundsteinlegung für das neue Werk in Linz, sodass der Minibagger als eine der Produktgruppen die wir dort fertigen werden, über die Kooperation mit CAT hinaus für den Gesamtkonzern ein hohes Potenzial bietet. 

Sie erhöhen aktuell ja ihre Fertigungskapazitäten - wenn die aktuellen Projekte fertiggestellt sind, für welchen Umsatz ist Wacker Neuson dann ausgelegt bei Vollauslastung?

Günther C. Binder: Das Werk in Linz soll bis zum zweiten Quartal 2012 fertiggestellt sein, dann haben wir auf der Produktionsseite in unseren weltweit sieben Werken eine Kapazität von 1,4 Milliarden Euro beim Umsatz. Man muss aber dazusagen, dass dann alle Werke im Eigenbesitz sind und wir die Liegenschaften so zugekauft haben, dass wir für einen günstigen Ausbau Platz hätten. 

Vielen Dank für das Interview.

Aktie ein Kauf

Aus fundamentaler Sicht bleibt die Aktie ein klarer Kauf. DER AKTIONÄR geht davon aus, dass bei anhaltend guter Konjunkturentwicklung spätestens nach dem dritten Quartal die Prognose noch einmal nach oben geschraubt wird. Aus technischer Sicht stehen bei 12,50 Euro, 13,00 Euro und 13,50 Euro hartnäckige Widerstände im Weg. Sind die erst einmal nachhaltig überwunden, sollte die Aktie an Dynamik gewinnen. DER AKTIONÄR bekräftigt sein Kursziel von 17,50 Euro.

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