Wacker Neuson hat geliefert. Nach vorläufigen Zahlen für das zweite Quartal, das von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie geprägt war, hat der Hersteller von Baugeräten und Kompaktmaschinen die bereits recht zuversichtlichen Schätzungen der Analysten übertroffen. Der in Aussicht gestellte Trendwechsel nimmt Formen an.
Die Auswirkungen der Coronakrise sind nicht zu übersehen. Wacker Neuson hat im zweiten Quartal 20202 einen deutlich rückläufigen Umsatz von rund 386 Millionen Euro (Vorjahr: 517,2 Millionen Euro), sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in der Spanne von 21 Millionen bis 22 Millionen Euro (55,2 Millionen Euro). Dies entspräche einer EBIT-Marge zwischen 5,3 und 5,8 Prozent (10,7 Prozent).
Umsatz, EBIT und EBIT-Marge liegen zwar deutlich unter Vorjahr, jedoch über den Analystenschätzungen, die einen Umsatz von 347 Millionen Euro, ein EBIT von 4,1 Millionen Euro und eine EBIT-Marge von 1,0 Prozent erwartet hatten.
Besonders stark hat sich die Pandemie auf das Geschäft in Nordamerika ausgewirkt, wo insbesondere die Nachfrage von Großkunden, darunter Vermietunternehmen, weiterhin deutlich unter den internen Planungen liegt. Die Gesellschaft hat hier den Firmenwert des Teilkonzerns USA in Höhe von 9,5 Millionen Euro vollständig abgeschrieben.
Auf der anderen Seite sticht der Free Cashflow positiv hervor, der im positiven, hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich erwartet wird (Vorjahr: -42,2 Millionen Euro). Viele Investoren hatten die roten Zahlen hier immer wieder bemängelt.
Die detaillierten Halbjahreszahlen und vermutlich auch erste Indikationen für das zweite Halbjahr gibt es am 5 August. Das Gros der Aanalysten hatte im Vorfeld der vorläufigen Zahlen bereits erklärt, dass die Gesellschaft die Talsohle durchschritten hat. Bestätigt sich diese Einschätzung, dann dürfte die Aktie nach dem vor wenigen Tagen generierten Kaufsignal Kurs auf den Bereich zwischen 17 und 18 Euro nehmen. Risikobewusste Anleger können daher weiter einen Fuß in die Tür setzen.