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26.06.2020 Michael Schröder

Wacker Neuson: Chance auf großen Trendwechsel – Hintergründe und Ziele!

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Wacker Neuson

Wacker Neuson arbeitet am Comeback. Für den Baumaschinenhersteller lief es zuletzt alles andere als rund. Zu mehreren gekappten Gewinnprognosen im vergangenen Jahr kam die Corona-Krise mit der Aussetzung der Dividende. Analysten setzen auf eine Trendwende und heben den Daumen für die arg gebeutelte Aktie und

Positive Nachrichten waren für Investoren bei Wacker Neuson zuletzt Mangelware. Der Hersteller von Baugeräten und Kompaktmaschinen bekommt die Auswirkungen der Coronakrise zu spüren. Die Prognose für 2020 wurde zurückgezogen. Zuvor war der Vorstand schon von einem deutlichen Umsatzrückgang und einer sinkenden Marge ausgegangen.

Zudem hatte der Konzern Mitte März mitgeteilt, dass er wegen der hohen Unsicherheiten durch die Pandemie erwartet, seine ursprünglich angepeilten Produktionszahlen nicht erreichen zu können. Wegen sinkender Margen hatte das Unternehmen bereits 2019 ein Sparprogramm aufgelegt.

Um nun in der Krise die Liquidität zu sichern und die finanzielle Stabilität des Konzerns zu stärken, will Wacker Neuson zudem die Dividende aussetzen. Darüber entscheiden sollen am 30. Juni die Aktionäre auf der Online-Hauptversammlung.

Größter Anteilseigner ist 13 Jahre nach dem Börsengang die Holding der Familien Wacker und Neunteufel, die 58 Prozent der Anteile hält. Das Unternehmen wurde 2007 für 22 Euro je Aktie an die Börse gebracht.

Trotz aller Schwierigkeiten gibt es auch Hoffnung. So seien die Auftragsbücher der Kunden weltweit gut gefüllt, hieß es im Mai, zudem hätten einige Regierungen Infrastrukturprogramme angekündigt. Das lasse ebenso auf eine positive Entwicklung der Branche nach der Krise hoffen wie der Blick nach China, wo Wacker Neuson Anfang Mai bereits wieder annähernd uneingeschränkt habe produzieren können.

Trotz der momentan schwierigen Lage von Wacker Neuson attestieren Analysten der Aktie noch einiges an Aufwärtspotenzial. Analyst Frederik Bitter von Hauck & Aufhäuser hat mit einem Kursziel von 21 Euro den höchsten Wert auf dem Zettel. Er beruft sich dabei unter anderem auf die Erwartungskomponente des ifo-Index, die für die kommenden Monate eine deutliche Erholung des Geschäftsklimas signalisiere. Aus seiner Sicht sei das eine starke Vorgabe für Frühzykliker. Das zweite Quartal dürfte das schwächste in diesem Jahr werden, habe ein Austausch mit dem Finanzvorstand ergeben. Die Ziele für 2022 sollten erreichbar sein.

Während sich auch Jonas Blum vom Analysehaus Warburg Research (Kursziel: 17 Euro) optimistisch gibt und darauf verweist, dass der Konzern beim Nettobetriebskapital im ersten Quartal Besserung gezeigt habe, warnt Charlotte Friedrichs von Berenberg davor, dass das zweite Quartal schmerzhaft werde. Derweil hat Martin Comtesse vom Analysehaus Jefferies (Ziel: 15,50 Euro) zwar seine Gewinn-Prognosen für 2020 bis 2021 an die Corona-Folgen angepasst, doch erwartet er eine U-förmige Erholung für den Baumaschinenhersteller.

Das Bankhaus Lampe hat das Kursziel zuletzt von 13 auf 16 Euro angehoben und die Einstufung auf "Kaufen" belassen. Das Schlimmste sei für den Baumaschinenhersteller in der Coronakrise wohl vorüber und er wechsle in den Erholungsmodus, so Analyst Marc Gabriel. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux gibt sich deutlich skeptischer und rät zum Verkauf. Allerdings erfolgte diese Empfehlung bereits Mitte März und damit rund einen Monat vor dem Aussetzen der Prognose.

Hinter der operativen Entwicklung stehen noch viele Fragezeichen. Die Visibilität ist Stand heute noch immer recht gering. Kommt es zu einer nachhaltigen Erholung des Geschäftsklimas dürften sich Umsatz und Gewinn bei dem Zykliker wieder stabilisieren.

Wacker Neuson (WKN: WACK01)

Der einsetzende Corona-Crash hat dem Titel zugesetzt. Kosteten die Papiere Mitte Februar noch etwas mehr als 15 Euro, ging es bis Mitte März zwischenzeitlich auf 7,80 Euro in den Keller. Seitdem geht es wieder langsam bergauf.

Das kann aber trotzdem nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Entwicklung am Kapitalmarkt für Wacker Neuson auch schon vor Beginn der Coronakrise negativ war. Noch Ende April 2019 notierten die Papiere bei über 25 Euro, ehe trotz einer kleineren Erholungsphase ein kontinuierlicher Abwärtstrend einsetzte.

Behalten die Analysten recht und ist die Talsohle bereits durchschritten, könnte die Aktie in den kommenden Wochen aus diesem Abwärtstrend ausbrechen und ihre Erholung fortsetzen. Risikobewusste Anleger können einen Fuß in die Tür setzen und eine erste Position bei dem Baumaschinenhersteller aufbauen.


(Mit Material von dpa-AFX)

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