Vonovia-Chef Rolf Buch sieht für die rund 66.000 zum Verkauf stehenden Wohnungen des Immobilienkonzerns im Gesamtwert von rund 13 Milliarden Euro eine starke Nachfrage. "Wir haben selten ein solch starkes Interesse an Immobilien gesehen, die wir zum Verkauf anbieten", sagte der Vorstandvorsitzende der Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch.
Anders als einige mahnende Stimmen, sieht der Manager für den deutschen Immobilienmarkt kein Crash-Risiko. Zu den zum Verkauf gestellten Immobilien gehören laut Buch Mehrfamilienhäuser in deutschen Großstädten, wie München, die typischerweise wohlhabende Käufer, Familien und Kommunen anziehen würden.
Dies geschieht zu einer Zeit, in der steigende Zinssätze und Inflation die Angst vor einem weltweiten Immobiliencrash schüren. Die Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz habe eine Reihe von Maßnahmen versprochen, um die Haushalte zu unterstützen, sagte Buch. Dies bedeute, dass Mieter weiterhin in der Lage sein werden, ihre Zahlungen zu leisten.
Deutschland ist vor allem aufgrund seiner Abhängigkeit von russischem Gas stark von der Energiekrise betroffen. Verringerte Gaslieferungen haben die Energiepreise in die Höhe getrieben und belasten die Haushalte mit zusätzlichen jährlichen Kosten von bis zu 1.000 Euro.
Zins- und Inflationsängste spiegeln sich auch am Aktienmarkt wider: Die Aktien der deutschen Wohnungsvermieter verloren in den vergangenen Monaten kräftig an Wert. Die Papiere von Vonovia sind in den letzten 12 Monaten um mehr als 40 Prozent eingebrochen.
Die Aktie von Vonovia ist stand in den vergangenen Monaten massiv unter Druck. Das Papier hat sich von zeitweise mehr als 58 Euro im Jahnr 2020 zwischenzeitlich mehr als halbiert. Auch die zuletzt starken Zahlen konnten dem schwachen Chartbild nicht auf die Sprünge helfen. Der angekündigte Verkauf von Wohnungen hat für Verunsicherung bei den Anlegern gesorgt. Ein Kauf der Aktie drängt sich vorerst weiter nicht auf.