Der Volkswagen-Konzern hat auch im November mehr Fahrzeuge verkauft als im schwachen Vorjahreszeitraum. Die Auslieferungen stiegen um 9,1 Prozent auf 672.300 Fahrzeuge, wie der DAX-Konzern am Montag in Wolfsburg mitteilte. Zum Wochenstart stand zudem die Ausschüttung der Sonderdividende im Fokus.
Ein Jahr zuvor hatten der Mangel an Elektronikchips und Covid-Beschränkungen die Verkäufe deutlich einbrechen lassen. Schon im August, September und Oktober hatte VW mehr Autos ausgeliefert als vor Jahresfrist. Wegen des schwachen ersten Halbjahrs steht aber nach den ersten elf Monaten bis dato ein Rückgang um 9,2 Prozent auf gut 7,4 Millionen Fahrzeuge zu Buche.
Besonders deutlich ging es im November in Westeuropa aufwärts. Hier legten die Verkäufe um fast ein Drittel zu. Mit 247.700 Fahrzeugen lag die Region damit sogar vor dem sonst wichtigsten Markt China, wo der Absatz diesmal um fast acht Prozent zurückging. Unter den Pkw-Marken steigerte Audi mit gut 23 Prozent die Auslieferungen besonders stark. Der im September in Teilen an die Börse gebrachte Sportwagenbauer Porsche AG legte um sechs Prozent zu und liegt damit im bisherigen Jahresverlauf mit drei Prozent im Plus. Bei der Nutzfahrzeugholding Traton gingen im November 28.400 Lkw und Busse in Kundenhand über und damit gut 13 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Volkswagen sieht nach dem Abrutschen der Produktion durch Chipmangel und Corona-Krise wieder Chancen für eine bessere Auslastung des Stammsitzes Wolfsburg. Das Zukunftsprojekt Trinity bleibe zudem mit dem Heimatstandort "eng verknüpft", sagte Werkschef Rainer Fessel am Montag - auch wenn unklar ist, ob die dafür geplante neue Fabrik nach teuren Software-Verzögerungen am Ende benötigt wird.
Im September 2023 stellt VW den neuen Tiguan vor. Außerdem startet in Wolfsburg im neuen Jahr eine Teilfertigung des E-Modells ID.3, die 2024 zur Vollproduktion ausgebaut werden soll. Fessel räumte zugleich ein: "2023 wird aber nochmal ein besonders herausforderndes Jahr." Die Versorgungslage vor allem bei Elektronik schwanke weiter. Der Manager glaubt dennoch, die Produktion spürbar steigern zu können: "Ziel ist wieder eine höhere sechsstellige Stückzahl in Wolfsburg."
Die Aktie von Volkswagen präsentierte sich am Montag sehr stark. Zwar stand am Ende ein Minus von 14,56 Euro auf 121,98 Euro auf dem Kurszettel, dies war jedoch mit dem Dividendenabschlag in Höhe von 19,06 Euro je Aktie geschuldet. Um diesen bereinigt legte die Aktie also sogar um 4,50 Euor zu. Anleger bleiben bei der VW-Aktie weiter an Bord. Der Favorit des AKTIONÄR im Sektor bleibt aber die Aktie der Porsche AG.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen, Porsche AG.