Das Kaufinteresse für Autos ist wieder deutlich gestiegen, berichtet die BP-Tochter Aral. 40 Prozent aller Befragten beabsichtigten demnach, in den kommenden 18 Monaten ein Auto zu kaufen. Einen höheren Wert hatte es in der seit 2003 laufenden Befragung nur im Jahr 2017 gegeben. Jeder vierte der Interessenten will demnach einen Gebrauchtwagen erwerben und die übrigen 75 Prozent Neu- oder Jahreswagen. Bei der Markenbeliebtheit lagen Volkswagen (VW) und Audi knapp vor BMW.
Die privaten Neuwagenkäufer in Deutschland verlieren dabei zunehmend das Interesse an Autos mit Verbrennungsmotoren. Unter den Teilnehmern der jüngsten Aral-Studie wollten 15 Prozent ein reines Elektroauto und 27 Prozent ein Hybridmodell als nächsten Wagen erwerben, wie die größte deutsche Tankstellenkette am Mittwoch berichtete. Im Vergleich zur Vorgängerstudie aus dem Jahr 2019 ist das ein Zuwachs von 18 Prozentpunkten, mit dem die alternativen Antriebe mit den klassischen Verbrennern nahezu gleichziehen.
Starke Einbußen gab es bei den Benzinern, die noch vor zwei Jahren bei 55 Prozent der Kaufinteressenten die erste Wahl waren und nun auf 32 Prozent zurückfielen. Leicht erholt zeigten sich Diesel mit einer Zustimmung von 16 Prozent nach 12 Prozent im Jahr 2019.
Derzeit hat VW allerdings mit Lieferengpässen bei Halbleitern zu kämpfen. Wegen des Mangels an Halbleiter-Bauteilen läuft die Produktion im Volkswagen -Stammwerk in Wolfsburg nur eingeschränkt. Wie ein Sprecher des Unternehmens am vergangenen Donnerstag mitteilte, wurde Kurzarbeit beantragt.
Grund für den Arbeitsausfall sei die anhaltend eingeschränkte Liefersituation bei Halbleitern. Infolge der Pandemie musste das Unternehmen das Produktionsprogramm schon mehrmals anpassen. Die Halbleiter-Bauteile stecken in zahlreichen Elektroniksystemen. Die Nachfrage aus der Autoindustrie war jahrelang gestiegen, brach dann aber in der Corona-Krise zunächst ein. Die Chipproduzenten fanden neue Abnehmer, etwa aus der IT, Unterhaltungselektronik oder Medizintechnik.
Die Volkswagen-Aktie hat zuletzt deutlich an Schwung verloren. Die Aktie des Automobilherstellers notiert gut 20 Prozent unter dem Jahreshoch (252,20 Euro). Zuletzt hat die Aktie die wichtige 200-Tage-Linie verteidigen können – ein gutes Zeichen. Anleger bleiben an Bord.
(Mit Material von dpa-AFX)