Aktien aus der Automobilbranche haben am Donnerstag kräftig verloren und den DAX unter Druck gesetzt. Volkswagen büßte 3,5 Prozent ein und BMW sowie Daimler schlossen jeweils rund 2,4 Prozent tiefer. Der Grund für die Schwäche: Sorgen aufgrund der anhaltende Halbleiterknappheit.
Dass die schon länger am Markt schwelenden Sorgen am Donnerstag wieder zu Tage traten, lag insbesondere an den Quartalszahlen von Ford. Denn der US-Automobilhersteller hat einen wirklich düsteren Ausblick auf das laufende Quartal gegeben.
So soll die Produktion aufgrund des Mangels an Chips im zweiten Quartal 50 Prozent unter dem liegen, was eigentlich geplant war. Das wäre noch deutlich dramatischer als die 17 Prozent des Produktionsvolumens, die im ersten Quartal weggefallen sind. „Die Auswirkungen der Halbleiterknappheit auf die Produktion dürften noch deutlich schlimmer werden, bevor es wieder aufwärts geht“, hieß es in der Analystenkonferenz. Die Reaktion der Ford-Aktie zeigt klar die Verunsicherung der Aktionäre – das US-Papier fiel rund zehn Prozent.
Doch auch der Volkswagen-Konzern befürchtet wegen der anhaltenden Flaute bei der Versorgung mit Elektronikchips noch größere Schwierigkeiten im jetzt laufenden Quartal. „Von Zulieferern und auch aus der Volkswagen-Gruppe selbst heraus wird uns gesagt, dass wir im zweiten Quartal vor erheblichen Herausforderungen stehen, wahrscheinlich noch herausfordernder als im ersten Quartal“, sagte Seat-Chef Wayne Griffiths im Interview der „Financial Times“.
Die Konsequenz der Sorgen der Automobilindustrie lassen sich am Donnerstag klar im DAX ablesen. Aufgrund der hohen Gewichtung von Auto-Aktien fiel der deutsche Leitindex zwischenzeitlich unter die Marke von 15.100 Punkten und schloss nur geringfügig höher mit einem Minus von 0,90 Prozent auf 15.154 Punkten.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Daimler.