Die Pkw-Neuzulassungen in der Europäischen Union sind im März eingebrochen. In den 27 Ländern der EU ohne Großbritannien gingen die Zulassungen zum Vorjahresmonat um 55,1 Prozent auf 567.308 Autos zurück. Was machen die Aktien der deutschen Automobil-Hersteller aus den Vorgaben? Sie setzen ihre Erholung fort…
In Italien wurden im Monat Märk 85,4 Prozent weniger Autos verkauft als im Vorjahreszeitraum. In Frankreich ging es um 72,2 Prozent und in Spanien um 69,3 Prozent nach unten. Deutschland verzeichnete ein Minus von 37,7 Prozent, wie der europäische Branchenverband Acea am Freitag in Brüssel mitteilte.
Unter den Herstellern verzeichnete der VW-Konzern einen Einbruch von 46,2 Prozent. Bei BMW ging es zum Vorjahresmonat um 40,7 Prozent bergab, Daimler verkaufte 39,4 Prozent weniger Autos.
Die deutschen Automobil-Hersteller konnten sich gegenüber der Konkurrenz noch gut behaupten. Die französischen Hersteller PSA und Renault mussten Einbrüche von mehr als 60 Prozent hinnehmen.
VW zieht Prognose zurück
Am Donnerstag lieferte VW erste Daten für das erste Quartal. Die Zahlen zeigten – wie nicht anders zu erwarten war– einen starken Einbruch bei Umsatz und Ergebnis. Die Rücknahme der Prognose für das Gesamtjahr war wenig überraschend. Positive Signale kommen aus China. Für den VW-Konzern immerhin mit einem Umsatzanteil von 37 Prozent der wichtigste Absatzmarkt. Der Absatzrückgang im Reich der Mitte fiel im März mit nur noch 36 Prozent gegenüber dem Februar (minus 80 Prozent) weitaus weniger stark aus als im Vorfeld erwartet wurde.
Positive Signale aus China
Die Autoindustrie blickt mit großer Spannung darauf, wie schnell sich der Markt in China nach dem Einbruch erholen kann. Was VW betrifft, so wird in 32 von 33 Werken in China bereits wieder produziert.
Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer geht davon aus, dass es einige Jahre dauern wird, bis das Vorkrisen-Niveau wieder erreicht werden kann. „Weltweit wird man es schaffen durch die zu erwartende Erholungsgeschwindigkeit in China im Jahr 2025 wieder die Verkaufs-Niveaus wie vor der Krise im Welt-Pkw-Geschäft zu erreichen“, sagt Dudenhöffer.
Favorit unter den deutschen Automobil-Herstellern bleibt die VW-Aktie: Der Automobil-Hersteller steht im Vergleich zu vielen andere Herstellern in Sachen Liquidität robust da. VW ist im wichtigen chinesischen Markt stark vertreten.
Erstes Etappenziel: 125 Euro
Hinzu kommt: In den nächsten vier Jahren wird VW 60 Milliarden Euro für E-Mobilität, Hybridantriebe und Digitalisierung investieren. Die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Rücksetzers der Aktie in den Bereich zwischen 105 Euro und 110 Euro ist gesunken. Wer investiert ist, bleibt dabei. Das erste Etappenziel in der aktuellen Erholung lautet nach wie vor 125 Euro. Stoppkurs auf 105 Euro nachziehen.