Die Analysten der Investmentbank Kepler Cheuvreux haben den europäischen Autosektor unter die Lupe genommen. Ein Thema war der aktuelle Chipmangel. Im Rahmen dieser Branchenstudie wurde auch die Einschätzung der Volkswagen-Aktie überarbeitet. Auch wenn das Kursziel gesenkt wurde: Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Die Analysten Thomas Besson und Michael Raab setzen in einer Branchenstudie weiter auf Autohersteller und Reifenproduzenten. Neben den Papieren der Wolfsburger befinden sich auf ihrer Favoritenliste Daimler, Stellantis und Michelin. Generell senkten Besson und Raab ihre Produktionsschätzungen aber weiter ab wegen der zugespitzten Probleme beim Halbleiternachschub für die Branche.
Das Kursziel für die Volkswagen-Papiere wurde von 300 auf 285 Euro gesenkt, die Kaufempfehlung aber bestätigt. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau sehen die Experten damit noch immer über 50 Prozent Kurspotenzial.
Der anhaltende Chipmangel wird die globale Autoindustrie einer Studie zufolge deutlich stärker belasten als bislang erwartet. Wegen der fehlenden Halbleiter dürften der Branche dieses Jahr Umsätze in Höhe von 210 Milliarden Dollar entgehen, prognostizierte die Beratungsfirma Alix Partners. Im Mai waren die Alix-Experten noch von einer nur gut halb so hohen Belastung ausgegangen. Aber: Das Problem ist hinlänglich bekannt - und somit wohl in großen Teilen in den Kursen eingepreist.
Die Volkswagen-Aktie hat in den vergangenen Wochen bereits einiges an Wert eingebüßt. Vom Hoch bei knapp über 240 Euro fiel der Kurs bis Anfang der Woche um rund 25 Prozent zurück, konnte sich im Bereich um 180 Euro zunächst stabilisieren. Um charttechnisch Entwarnung zu geben, sind Notierungen oberhalb 200-Tage-Linie bei aktuell 198 Euro nötig.
(Mit Material von dpa-AFX)