Gestörte Lieferketten, Zulieferer-Probleme, Corona-bedingte Absatzflaute, China-Unsicherheiten – die Liste von Themen, die die Autobranche behindern, ist nicht kurz. Doch José Asumendi von JPMorgan macht Hoffnung auf wieder bessere Zeiten für die Auto-Aktien. Die Aktie von Volkswagen gibt derweil ein charttechnisches Warnsignal.
Der Autosektor hat im laufenden Jahr mit erheblichen Zulieferproblemen zu kämpfen. Vor allem Engpässe bei Halbleitern behindern die Produktion. Nach Ansicht von Analyst Jose Asumendi von JPMorgan drohen im laufenden dritten Quartal weitere Einschnitte. Er hat daher seine Schätzungen für die Produktionszahlen der europäischen Hersteller nochmals gesenkt und hofft zugleich, dass es damit sein Bewenden hat.
Denn die weitere Entwicklung stimmt ihn zuversichtlich. Auftragsbestände, Autopreise und der erwartete Produktmix sind für den Analysten Grund genug, um 2022 eine deutlich bessere Lage zu erwarten.
Dazu dürften laut Asumendi auch andere Faktoren beitragen. Er rechnet 2022 mit weniger Corona-Beschränkugen und einer verbesserten Versorgung mit den dringend benötigten Halbleitern. Die Folge dürfte ein kräftiger Nachholeffekt sein. Doch bis es soweit ist, geht der Analyst auf Nummer sicher. Auf seiner Empfehlungsliste stehen daher zunächst nur wenige Aktien, die er als besonders überzeugend empfindet.
Volkswagen lässt Asumendi zum Beispiel weiterhin auf "Overweight". Der JPMorgan-Analyst senkt allerdings das Kursziel für die VW-Vorzugsaktie von 245 auf 235 Euro. Die VW-Aktie gehört am Freitag dann auch mit einem zeitweiligen Abschlag von gut einem Prozent zu den schwächsten Werten im DAX.
Mit dem jüngsten Kursrutsch ist die Volkswagen-Aktie unter die wichtige 200-Tage-Linie gefallen, die aktuell bei 197,09 Euro verläuft. Um charttechnisch Entwarnung zu geben, sollte das August-Tief bei gut 192 Euro nicht nachhaltig unterschritten werden und in der Folge auch die 50-Tage-Linie bei 202,82 Euro überschritten werden. Engagierte Anleger halten ihre Papiere, Neuengagements hingegen zurückstellen.
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