Varta befindet sich mit den finanzierenden Banken in fortgeschrittenen Gesprächen zu weitreichenden Restrukturierungsmaßnahmen, um das Unternehmen finanziell und operativ zu stabilisieren. Dazu muss der Batteriehersteller auch eine Kapitalerhöhung durchführen. Die Aktie reagierte mit Abschlägen auf die Pläne. Nun melden sich die Analysten zu Wort.
AKTIONÄR-Leser wissen: Das eingetrübte wirtschaftliche Umfeld und die globalen Krisen gepaart mit steigenden Schulden und schrumpfenden liquiden Mitteln sowie ein knallharter Wettbewerb haben Varta in den vergangenen Monaten ordentlich zugesetzt.
Der Konzern hält dagegen. „Mit dem vorgestellten Restrukturierungskonzept halten wir die Balance zwischen notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen und der Entwicklung unserer Wachstumspotenziale“, so Vorstandssprecher Dr. Markus Hackstein.
Analysten haben bereits auf die Pläne reagiert. Berenberg hat das Kursziel mit Blick auf eine anstehende Kapitalerhöhung von 35 auf 31 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Hold" belassen. Obwohl sie ihre Investitionsschätzungen deutlich gesenkt habe, bleibe die Verschuldung des Batteriekonzerns hoch, so Analystin Yasmin Steilen. Sie reduzierte ihre operative Ergebnisschätzung für das kommende Jahr und trug damit einer erwarteten geringeren Profitabilität Rechnung. Zudem hob sie ihre Schätzungen für die Zinsausgaben und das Betriebskapital geringfügig an.
Die DZ Bank hat die Aktie vor diesem Hintergrund von "Halten" auf "Verkaufen" abgestuft und den fairen Wert von 25 auf 20 Euro gesenkt. Von den angekündigten Maßnahmen erwartet Analyst Michael Punzet kurzfristig keine nennenswert positiven Impulse, zumal sie noch von der Zustimmung der Banken abhängig seien. Die enttäuschende Entwicklung im Geschäftsjahr 2022 sowie die verhaltene Prognose für 2023 dürften den Aktienkurs kurz- und mittelfristig weiter belasten. Der potenzielle Verwässerungseffekt belaufe sich auf etwa fünf Prozent.
Varta will mit den Restrukturierungsmaßnahmen die Rückkehr auf einen stabilen Wachstumskurs vorantreiben. Der Konzern sieht sich aber weiterhin mit einer Reihe an Herausforderungen konfrontiert. Es wird kein leichtes Unterfangen, um den angeschlagenen Batteriehersteller wieder auf Wachstumskurs zu kriegen. Ob die Banken mitspielen und ob die eingeleiteten Maßnahmen am Ende wirklich von Erfolg gekrönt sein werden, muss sich erst zeigen. Ein Einstieg drängt sich daher vorerst weiter nicht auf.
(Mit Material von dpa-AFX)