Varta bekommt einen neuen Finanzvorstand. Marc Hundsdorf soll auf dem Posten ab dem 15. Mai die Nachfolge von Armin Hessenberger antreten. Eigentlich sollte die Stelle von Thomas Obendrauf übernommen werden. Er war erst vor wenigen Wochen zu dem angeschlagenen Batteriehersteller gewechselt. Er verlasse das Unternehmen aus persönlichen Gründen. Nähere Angaben machte der Konzern dazu nicht.
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Hundsdorf war zuletzt Finanzchef beim Wohnwagenhersteller Knaus Tabbert. „Marc Hundsdorf ist auf Grund seiner Expertise die perfekte Wahl als neuer Finanzvorstand der Varta AG. Er bringt viel Erfahrung im Bereich Sanierung und Restrukturierung mit, verfügt über technisches und betriebswirtschaftliches Know-how und kennt die Automobilbranche“, so Aufsichtsratschef und Mehrheitseigner Michael Tojner. „Marc Hundsdorf wird dazu beitragen, die Varta AG auf den erfolgreichen Wachstumskurs zurückzuführen."
AKTIONÄR-Leser wissen: Der zuletzt operativ schwächelnde Konzern hat sich vor wenigen Tagen mit seinen Banken über ein umfangreiches Restrukturierungskonzept geeinigt, das unter anderem deutliche Einsparungen bringen sowie Investitionen in Wachstumsfelder wie Energiewende und E-Mobilität freimachen soll. Varta hatte in diesem Zusammenhang zuvor eine Kapitalerhöhung durchgeführt, die von Tojners Investmentgesellschaft gezeichnet worden war.
Angesichts der personellen Veränderungen und der Restrukturierung hat Berenberg-Analystin Yasmin Steilen („Hold“) ihre Schätzungen überarbeitet und das Kursziel für die Aktie entsprechend von 31 auf 29 Euro gesenkt.
Auf Details zur operativen Entwicklung müssen Anleger noch warten. Die endgültigen 2022er-Zahlen sollen erst am 26. April vorgelegt werden. Eine signifikante Verbesserung der operativen Entwicklung dürfte sich kurzfristig sicher nicht einstellen, zumal sich an der Wettbewerbssituation zuletzt nicht viel geändert hat. Wie die geplante E-Offensive weite gehen soll, ist ebenfalls offen.
Varta will mit den Restrukturierungsmaßnahmen die Rückkehr auf einen stabilen Wachstumskurs vorantreiben. Wie lange die finanzielle Stabilität des Batteriekonzerns am Ende gewährleistet ist, muss sich zeigen. Gespräche zum Stellenabbau werden dem Vernehmen nach bereits geführt.
DER AKTIONÄR hält an seinem Fazit fest: Ob die eingeleiteten Maßnahmen am Ende wirklich von Erfolg gekrönt sein werden oder weitere Einschnitte folgen, muss sich erst zeigen. Auch wenn der Aktie wieder etwas Leben eingehaucht wurde, ein Einstieg drängt sich vorerst weiter nicht auf.
(Mit Material von dpa-AFX)