Über die aktuelle Nachrichtenlage und die aktuelle Situation bei Varta hat DER AKTIONÄR zuletzt eingehend berichtet. Vor den Halbjahreszahlen am 13. August rückt die Charttechnik in den Fokus. Nach dem Sprung über das Verlaufshoch vom 23. Juni bei 146,70 Euro nimmt die Aktie Fahrt auf. Aus charttechnischer Sicht ist nun Luft bis zum Hoch aus dem Februar bei 168,40 Euro.
Auf die Achterbahnfahrt zwischen Januar und Februar folgte bei Varta eine ausgedehnte Konsolidierungsphase. Zwischen Anfang März und Mitte Mai bewegte sich die Aktie in einer Range zwischen 105 und 135 Euro. Nach einem erneuten erfolgreichen Test der unteren Begrenzung der Seitwärts-Range legte der Kurs zuletzt wieder den Vorwärtsgang ein.
Für die letzten drei Monate steht ein Plus von 30 Prozent zu Buche. Allein in der vergangenen Woche legte die Aktie knapp zehn Prozent an Wert zu. Begleitet wird die Aufwärtsbewegung von Spekulationen über mögliche Partner für die neu entwickelte V4Drive-Batteriezelle und eine Nachbesserung bei der Jahresprognose.
Zur Erinnerung: Der Umsatz wird im Gesamtjahr derzeit bei rund 940 Millionen Euro (Vorjahr: 870 Millionen Euro) gesehen. Die bereinigte EBITDA-Marge soll dabei überproportional auf bis zu 30 Prozent steigen. Das bereinigte operative Ergebnis dürfte also bei rund 282 Millionen Euro (Vorjahr: 241 Millionen Euro) liegen. Analysten erwarten für 2021 im Durchschnitt bei einem Umsatz von 965,5 Millionen Euro ein bereinigtes EBITDA von 287,5 Millionen Euro – liegen damit bereits leicht über den Prognosen des Batterieherstellers.
Die Lithium-Ionen-Akkus aus dem Hause Varta sind ein echter Dauerbrenner. In der jüngeren Vergangenheit profitierte der Batteriehersteller hier vom Boom im Geschäft mit kabellosen Kopfhörern. Größter Hoffnungsträger ist derzeit aber das Geschäft mit der Elektromobilität. Nach der jüngsten Aufwärtsbewegung dürften zunächst die Halbjahreszahlen und vor allem die Aussagen zur Entwicklung in den kommenden Monaten die Richtung vorgeben. Eine Anhebung der Prognosen für das Gesamtjahr könnte für Impulse sorgen. Bei aller Euphorie sollten Anleger mögliche scharfe Rücksetzer aber nicht ausschließen. Das durchschnittliche Kursziel aller Analysten liegt mit 115,57 Euro weiter deutlich unter dem aktuellen Kurs.