Auf der einen Seite stehen bei Varta die vielversprechenden mittelfristigen Aussichten rund um die E-Mobilitätsoffensive. Auf der anderen Seite belasten die Sorgen vor einer Verfehlung der Jahresziele aufgrund der schwachen Nachfrage bei den eigentlich so wachstumsstarken Lithium-Ionen-Knopfzellen. Was bedeutet das für die Aktie?
Nach den Q1-Zahlen rutschte die Aktie Mitte Mai auf ein Jahrestief bei 67,88 Euro ab – konnte sich im Anschluss aber wieder schnell von diesem Niveau lösen. Mit der Gesamtmarkterholung hat der Titel in den letzten Tagen sogar weiter Boden gut gemacht. Selbst wenn die Aktie nach dem Sprung über die 80-Euro-Marke ein kleines Kaufsignal generiert hat und nun Kurs Richtung 90 Euro laufen könnte: Die Einschätzung der Analysten zeigt, ohne frische Impulse durch einen verbesserten Newsflow scheint eine nachhaltige Kursbelebung vorerst nicht in Sicht.
Derzeit empfehlen drei Analysten die Varta-Aktie zum Kauf. Drei weitere stehen dem Titel neutral gegenüber und drei Experten raten zum Verkauf der Papiere. Die Kursziele reichen von 115 Euro (Oddo BHF) bis 63 Euro (Kepler Cheuvreux), nachdem Analyst William Mackie („Reduce“) den fairen Wert gestern von 65 auf 63 Euro gesenkt hat. Die schwachen Zahlen des ersten Quartals hätten die Wahrnehmung von Varta als Wachstumsunternehmen konterkariert, so der Stratege. Der Vorstand habe zwar die Jahresziele bestätigt. Das Risiko bleibe allerdings groß, dass diese verfehlt werden.
DER AKTIONÄR hält dank der vielversprechenden mittelfristigen Aussichten an seiner grundlegend positiven Einschätzung fest. Damit die Aktie wieder nachhaltig zulegen kann, muss der Batteriehersteller aber die Zweifel am Erreichen der Jahresprognosen mit den passenden Quartalszahlen zerstreuen und zudem weitere Details zur geplanten E-Offensive präsentieren. Ein Verfehlen bzw. eine Senkung der Planvorgaben würde für einen weiteren Vertrauensverlust sorgen.
(Mit Material von dpa-AFX)