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Vapiano: Hype oder wirklich gut - Aktie im Härtetest

Vapiano: Hype oder wirklich gut - Aktie im Härtetest
Foto: Börsenmedien AG
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Andreas Deutsch 06.07.2017 Andreas Deutsch

Der Börsengang von Vapiano hat für viel Aufsehen gesorgt. Schließlich könnte er der Startschuss gewesen sein für eine ganze IPO-Welle. Die ersten Tage allerdings verliefen ernüchternd, die Aktie ist auf Tauchstation. Zu Recht?

Neuer Tag, neue Kursverluste: Der Chart der Vapiano-Aktie erinnert an den berühmten fallenden Stein. Entwickelt sich der Börsengang zum Flop? Schon im Vorfeld des IPO hatte es Schwierigkeiten gegeben. Kurz vor dem Börsenstart tauchten im Internet wieder Berichte auf über ekelerregende Zustände in den Filialen. So seien abgelaufene Lebensmittel umetikettiert und vergammelte Nudeln serviert worden. In der Küche einer Hamburger Vapiano-Filiale waren 2016 mehrere Mäuse entdeckt worden.

Trotzdem war die Emission vierfach überzeichnet. Was den Anlegern gefiel: die ehrgeizigen Wachstumspläne des Unternehmens. 185 Vapiano-Filialen gibt es bereits, bis Ende 2020 will Firmenchef Jochen Halfmann die Zahl auf 330 steigern. Allein in Deutschland sollen noch einmal fast 50 Filialen hinzukommen.

Das bedeutet einen weiteren Boost bei den Erlösen. Von 2014 bis 2016 hat Vapiano den Umsatz von 152 auf 249 Millionen Euro gesteigert. 2017 werden die Erlöse voraussichtlich auf 330 Millionen und 2018 auf 410 Millionen Euro steigen.

Klingt beeindruckend, allerdings können andere Unternehmen mehr punkten. Beispiel Shake Shack: Die amerikanische Burgerkette wächst dieses Jahr beim Umsatz genau wie Vapiano um 33 Prozent. Bei der EBITDA-Marge kommt Shake Shack aber auf 15 Prozent und Vapiano nur auf 10,3 Prozent. Immerhin steigt sie 2018 auf 12,3 Prozent.

Auch in Sachen Effizienz der Filialen liegt Shake Shack vor Vapiano: Eine Shake-Shack-Filiale erlöste 2016 umgerechnet 2,1 Millionen Euro. Eine Vapiano-Filiale kommt auf einen Umsatz von 1,4 Millionen Euro.

Noch gravierender ist der Unterschied, wenn man Vapiano mit den Großen der Branche vergleicht. Yum Brands kommt auf eine EBITDA-Marge von 43,3 Prozent, Marktführer McDonald’s auf 50 Prozent.

Befürworter von Vapiano merken in diesem Zusammenhang an, dass der Börsenneuling das schickere Konzept hat. McDonald’s sei halt der schlichte Burgerbrater, der Inbegriff von Fast Food, während bei Vapiano die Yuppies verkehren. Aber die Yuppies lassen im Schnitt nun mal nur 6,23 Euro pro Vapiano-Besuch. Das liegt nur unwesentlich über den 5,95 Euro, die McDonald’s pro Kundenbesuch generiert.

Jetzt kommt’s drauf an

Vapiano hat durch seine ehrgeizigen Wachstumspläne die Messlatte selbst sehr hoch gehängt. Firmenchef Halfmann weiß, dass er in den kommenden Jahren nicht nur beim Umsatz Gas geben, sondern auch kräftig an der Profitabilität erhöhen muss. Das 2017er-KGV liegt bei 85, was freilich sehr hoch ist. Liefert Halfmann, könnte die Aktie durchaus interessant werden. Aber erst dann.

Foto: Börsenmedien AG

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