Im freundlichen Marktumfeld zählt die Uniper-Aktie am Donnerstag zu den stärksten Werten an der deutschen Börse. Die Aussagen des Managements bei der Präsentation der Zahlen zum ersten Quartal kommen am Markt gut an. Vor allem die „begrenzten“ Auswirkungen der Corona-Krise sind eine gute Nachricht.
Uniper habe die Abhängigkeit von den Rohstoffmärkten deutlich reduziert, so Finanzvorstand Sascha Bibert. Ein bedeutender Teil des Kraftwerksparks sei zudem systemrelevant oder erhalte Kapazitätszahlungen. Mehr als 95 Prozent der Stromproduktion für das laufende Jahr seien außerdem bereits verkauft.
Im ersten Quartal war der Nettogewinn wie bereits bekannt von 117 auf 499 Millionen Euro gestiegen. Ein robuster Anstieg des Gasgeschäfts und die starke Entwicklung der Wasser- und Kernkraftwerke zahlten sich dabei aus. Uniper hält zudem an der Prognose fest.
Wichtig auch: In den kommenden Monaten will der Konzern die strategische Ausrichtung mit dem Großaktionär Fortum definieren. An den Plänen für das umstrittene Kohlekraftwerk Datteln 4 hält Uniper derweil trotz Pandemie fest. Das Kraftwerk soll im Frühsommer in Betrieb genommen werden.
Die Zahlen und die Aussagen von Uniper wissen zu überzeugen. Mittelfristig wären anhaltend niedrige Gaspreise aber sicherlich negativ für den Konzern. Die unklare Situation rund um Fortum belastet zudem. Ein Neueinstieg drängt sich deshalb vorerst noch nicht auf.