Die Energiewende stellt die deutschen Versorger vor große Herausforderungen. Auch Uniper muss sich als Spezialist für Gas- und Kohlekraftwerke umorientieren. Nun treibt der Konzern seine Pläne für umweltfreundlichere Energien voran. In einer Partnerschaft mit Siemens sollen Möglichkeiten geprüft werden, wie Wasserstoff zum Einsatz kommen kann.
„Wir wollen das Thema Wasserstoff in den Mittelpunkt unserer Gasstrategie stellen, um das Gas, aber auch die Stromerzeugung grüner zu machen“, sagte Uniper-Chef Andreas Schierenbeck im Interview mit Reuters. „Der logische Schritt ist, dass wir Kooperationen suchen, wie wir unsere Kraftwerksassets auf Wasserstoff umstellen können.“
„Ein Großteil unserer Turbinen kommt von Siemens“, so Schierenbeck weiter. „Wir reden auch mit anderen, wollen aber mit Siemens eng zusammenarbeiten und schauen uns mögliche Projekte an und wollen nach der Vorstellung unserer neuen Strategie Taten folgen lassen.“ Uniper hat in Europa Gaskraftwerke mit einer Leistung von 14 Gigawatt, davon 3,3 Gigawatt in Deutschland. Ungefähr ein Drittel komme von Siemens.
Joining forces to #decarbonize power generation:
— Uniper (@uniper_energy) April 8, 2020
2 leading #German companies in the #energy sector, #Uniper and @Siemens_Energy signed a partnership on #hydrogen development as the solution to decarbonize #PowerGeneration & other industries.
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Der Einsatz von Wasserstoff ist in vielen Bereichen möglich. Im Verkehr, bei der Stahlproduktion oder in der Stromerzeugung kann die klimafreundlichere Erdgas-Alternative zur Dekarbonisierung beitragen.
Genutzt werden kann zur Herstellung laut Schierenbeck beispielsweise alleine in Deutschland Windstrom im Wert von 1,2 bis 1,4 Milliarden Euro, der nicht genutzt wird. Dieser werde ohnehin bezahlt, dann könne man ihn auch umwandeln, so der Manager.
Uniper hat mit seinen Kraftwerken bereits eine starke Infrastruktur. Die Entwicklung einer Wasserstoff-Strategie macht deshalb Sinn. Der Konzern kann sich so selbst eine Zukunft geben und möglicherweise an einem der Megatrends der kommenden Jahre partizipieren. Aktuell können Anleger mit einem Einstieg aber noch abwarten.
Auch für die Energiesparte von Siemens, die künftig eigenständig an die Börse gehen wird, ist Wasserstoff ein spannendes Thema. Die Kooperation mit Uniper könnte hier wichtige Erkenntnisse liefern. Die Siemens-Aktie ist eine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Anleger bleiben hier an Bord.
Bei den beiden Schwergewichten wird es allerdings noch lange dauern, bis Wasserstoff signifikante Beiträge zum Geschäft beitragen kann. Anleger, die bereits heute von dem Trendthema profitieren wollen, können jedoch auf den E-Mobilität-Wasserstoff-Index setzen, in dem neun aussichtsreiche Player vertreten sind.
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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: E-Mobilität Wasserstoff Index.