Der Fahrdienstvermittler Uber hat gestern nach Schließung der US-Börsen seine Geschäftszahlen zum abgelaufenen dritten Quartal präsentiert. Die Q3-Ergebnisse geben insgesamt Anlass zur Hoffnung. Das US-Unternehmen steigerte seine Erlöse und Bookings deutlich und erzielte zudem Fortschritte in Sachen Profitabilität. Eine Kennzahl störte jedoch die Anleger.
Nach dem Einbruch in der Corona-Pandemie erholt sich das Geschäft beim Taxi-Konkurrenten Uber. Im dritten Quartal steigerte das Unternehmen die Erlöse im Jahresvergleich um 72 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar.
Das Hauptgeschäft mit Fahrdienstvermittlungen, das während der Pandemie zeitweise fast zum Erliegen gekommen war, feierte mit einem Buchungsanstieg um 67 Prozent ein starkes Comeback. Zudem florierten die Lieferservices um den Essenslieferdienst Uber Eats weiter.
Das Problem: Unterm Strich fiel dennoch ein Verlust von 2,4 Milliarden Dollar an, was jedoch vor allem an einer zwei Milliarden schweren Belastung durch bilanzielle Neubewertungen lag. Besonders die stark im Wert gesunkene Beteiligung am chinesischen Rivalen Didi schlug negativ zu Buche.
Auf bereinigter Basis schaffte Uber erstmals ein positives Betriebsergebnis (EBITDA), in Höhe von acht Millionen Dollar. Analysten hatten mit roten Zahlen gerechnet. Ubers Finanzchef Nelson Chai sprach von einem "wichtigen Meilenstein".
Das Quartalswerk von Uber ist insgesamt trotz des hohen Verlusts aufgrund der Didi-Beteiligung als solide anzusehen. Das Unternehmen schloss zum ersten Mal in seiner Geschichte ein Quartal mit einem positiven EBITDA ab. Das ist ein erster großer Schritt in Richtung nachhaltiger Profitabilität. Auch die deutlichen Zuwächse im Kerngeschäft zeugen von einem robusten Geschäftsverlauf.
Auch wenn Ubers Geschäftsmodell in Teilen kritikwürdig ist, dürfte der Konzern künftig zu den Profiteuren des Digitalisierungstrends gehören. Watchlist!
(Mit Material von dpa-AFX)
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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Uber