Die Aktien von Twitter sprangen am Mittwochabend im nachbörslichen US-Handel in der Spitze knapp zehn Prozent nach oben – und natürlich hatte Elon Musk seine Finger im Spiel. Denn der Tech-Milliardär will für die Übernahme laut einer SEC-Mitteilung zwar keine mit Aktien besicherten Kredite aufnehmen, aber den Betrag von 12,5 Milliarden Dollar auf andere Weise beisteuern.
Der Verzicht auf die mit Aktien besicherten Kredite war bereits erwartet worden, nachdem der Kurs der Tesla-Aktie deutlich gesunken war. Nach der Umschichtung will Musk neben anderen Krediten nun 33,5 Milliarden Dollar beisteuern. Um diesen Betrag zu heben, holte er sich bereits verschiedene Investoren ins Boot.
Laut der Mitteilung will Musk auch mit dem langjährigen Twitter-Chef Jack Dorsey darüber sprechen, dass dieser seine Anteile in einen Deal einbringt, um nach Abschluss der Übernahme weiter an Twitter beteiligt zu sein. Dorsey hält nach jüngsten Angaben rund 2,5 Prozent an Twitter.
Die Mitteilung an die US-Börsenaufsicht spricht dafür, dass Musk die Übernahme weiterverfolgt. Er selbst hatte den Deal mit dem Verwaltungsrat für ausgesetzt erklärt, weil er vermute, dass der Anteil von Spam- und Bot-Accounts höher sei als die offiziellen Schätzungen von weniger als fünf Prozent. Twitter betont hingegen, dass Musk die Vereinbarung nicht einseitig auf Eis legen könne, und zeigt sich entschlossen, sie durchzusetzen.
Auf der Hauptversammlung von Twitter, die am Mittwoch abgehalten wurde, war die Übernahme dagegen kein Thema. Firmenchef Parag Agrawal konnte sich aus regulatorischen Gründe nicht zu dem Deal äußern.
Musk kümmert sich scheinbar noch immer um die Finanzierung des Deals – das macht die Übernahme von Twitter wieder etwas wahrscheinlicher. Anleger sollten dennoch nicht auf ein solches Szenario setzen, auch wenn der Abstand zwischen aktuellem Twitter-Kurs von 39,25 Dollar und Übernahmeangebot von 52,40 Dollar verlockend erscheint.
Mit Material von dpaAFX.