Hierzulande mussten Unternehmen bei Börsengängen zuletzt Abstriche machen oder wie HelloFresh das IPO ganz verschieben. Das Klima macht sich auch in den USA bemerkbar. 156 Börsengängen im Jahr 2015 stehen im Vergleichszeitraum 261 aus dem Vorjahr gegenüber. Diesen raueren Wind bekommt nun auch Twitter-Chef Jack Dorsey im Vorfeld des Square-IPOs zu spüren.
Die zweite Firma von Dorsey setzte die Preisspanne auf 11 bis 13 Dollar pro Aktie fest. Square wäre damit insgesamt bis zu 4,2 Milliarden Dollar wert, wie aus Angaben im aktualisierten Börsenprospekt hervorgeht. Von Investoren hatte sich die Firma in der Vergangenheit bereits laut Medienberichten Geld zu einer deutlich höheren Bewertung von sechs Milliarden Dollar besorgt.
Square vertreibt Lesegeräte für Smartphones und Tablets, mit denen Händler Kartenzahlungen auf den mobilen Geräten annehmen können. Dorsey, der vor kurzem an die Spitze des Kurznachrichtendienstes zurückkehrte, ist Gründer und auch Chef von Square. Er ist aktuell der größte Aktionär mit einem Anteil von 24,4 Prozent und will seinen Einfluss auch nach der Ausgabe neuer Anteilsscheine beim Börsengang dank Aktien mit mehr Stimmrechten behalten. Weitere große Anteilseigner von Square sind Wagniskapitalgeber, die das Unternehmen mit Geldspritzen im Austausch für Firmenanteile angeschoben haben.
In der Verlustzone
Square ist ein Pionier im Geschäft mit den Bankkarten-Readern und hat mehrere Nachahmer in Europa. Das Start-up steckt noch tief in den roten Zahlen: Im vergangenen Jahr gab es einen Verlust von 154 Millionen Dollar, allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres waren es schon 131,5 Millionen Dollar. Der Halbjahres-Umsatz wuchs unterdessen um fast die Hälfte auf knapp 893 Millionen Dollar. Annualisiert ergibt sich damit ein KUV von über zwei.
(Mit Material von dpa-AFX)