Vor knapp zwei Wochen hatte Rocket Internet erste Schritte zum Börsengang der größten Beteiligung HelloFresh angeleitet. Das Unternehmen machte damals schon das IPO vom Marktumfeld abhängig. Genau dieses sorgt jetzt für die Verschiebung.
Nach Informationen aus Kreisen wird der Online-Lebensmittelversand HelloFresh nicht mehr in diesem Jahr an die Börse gehen. Der Gang aufs Parkett werde wegen des volatilen Marktumfeldes verschoben, schrieb die Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf eingeweihte Personen. Anfang kommenden Jahres könnte ein neuer Anlauf gewagt werden, hieß es weiter. Vom Unternehmen lag zunächst keine Stellungnahme vor. Zuletzt hatten wiederholt Unternehmen ihren Börsengang abgesagt oder hatten sich mit geringeren Einnahmen begnügt.
HelloFresh ist 2011 gegründet worden und verschickt im Abomodell Essensboxen per Post an Privathaushalte. Rocket Internet hält gut die Hälfte der Anteile. Bei der letzten Finanzierungsrunde Mitte September war HelloFresh mit 2,6 Milliarden Euro bewertet worden.
Fantasie raus, aber ...
Bei Rocket Internet basieren die Wertansätze der Beteiligungen auf hohen Erwartungen. Sicherlich:Die Ankündigung hat Fantasie bei den Investoren geweckt, die zunächst einmal verpufft ist. Aber das HelloFresh-IPO zeigt ebenfalls, dass das Papier eine spannende Wette auf Exits oder IPOs von Beteiligungen bleibt. Auch wenn der Börsengang vorerst auf Eis gelegt ist, hält DER AKTIONÄR den Wert weiter im Aktien-Musterdepot.