Es war im Grunde zu erwarten: Der Weg zurück zur touristischen Normalität wird von Unebenheiten geprägt sein. So meldet der Pharmakonzern Pfizer bei seinem Corona-Impfstoff Lieferkettenprobleme. Und auch TUI Cruises, ein Gemeinschaftsunternehmen von TUI und Royal Caribbean, muss einen Rückschlag verkraften. Die TUI-Aktie zeigt sich dennoch robust.
Der Pharmakonzern Pfizer hat das Auslieferungsziel bei seinem Corona-Impfstoff in diesem Jahr nach eigenen Angaben unter anderem wegen Verzögerungen beim Ausbau der Lieferkette halbieren müssen. Der Ausbau dauere länger als angenommen, sagte eine Sprecherin des Unternehmens dem Wall Street Journal am Donnerstag. Außerdem hätten die Ergebnisse der klinischen Studie später vorgelegen als ursprünglich gedacht.
Der Zeitung zufolge hielt Pfizer noch bis Mitte November intern an dem Ziel fest, bis Ende dieses Jahres 100 Millionen Impfdosen auszuliefern. Zuletzt sprach das Unternehmen allerdings schon von 50 Millionen Dosen. Für das kommende Jahr bleibe es bei der ursprünglichen Planung zur Auslieferung von mehr als einer Milliarde Impfstoff-Dosen, schrieb die Zeitung weiter.
Unterdessen macht das aktuelle Corona-Infektionsgeschehen TUI Cruises einen Strich durch die Rechnung. Die fünfwöchige Karibik-Reise der Mein Schiff 1, die eigentlich am 10. Dezember sollte, muss abgesagt werden. Der Grund: Alle deutschen Häfen verweigern die Abfahrt. So hatten Bund und Länder gestern eine Verlängerung der Corona-Maßnahmen bis zum 10. Januar 2021 beschlossen.
Klar ist: Kurzfristig bleiben de facto Unsicherheiten rund um das Themen "Corona-Zahlen und Impfstoff". Dafür gibt es einfach zu viele schwer einschätzbare Variablen. Die Rückkehr zu normalen Reiseaktivitäten wird vermutlich bis weit in die zweite Hälfte des kommenden Jahres dauern. Vielleicht erleben wir auch erst im Jahr 2022 eine (weitestgehende) Gesundung des Tourismus. TUI sollte dann davon überproportional profitieren. Deshalb sind für TUI-Anleger zwei Eigenschaften unverzichtbar: gute Nerven und langer Atem. Und ganz wichtig: Unbedingt einen Stoppkurs bei 4,10 Euro setzen.
Mit Material von dpa-AFX