Am deutschen Aktienmarkt sind die Inflationssorgen wieder zurück. Nach Aussagen führender Notenbanker dürften deshalb die Währungshüter eher später als früher die Leitzinsen senken. An der Börse kommt das nicht gut an, auch der Reiseanbieter TUI leidet darunter. Einen Funken Hoffnung gibt es allerdings.
Wie DER AKTIONÄR am Dienstag berichtete, ist die TUI-Aktie in ein Gap hineingelaufen. Dies hatte der DAX Anfang Dezember mit dem Sprung über 5,98 Euro aufgerissen – die obere Kante liegt bei 6,228 Euro.
Etwas schneller als erwartet hat die Aktie diese Kurslücke am Mittwoch geschlossen. Positiv: Nach Erreichen eines Tagestiefs von 5,97 Euro hat TUI wieder nach oben gedreht und die 6-Euro-Marke zurückerobert. Sollte der Aktienkurs auch bei Handelsschluss auf dem jetzigen Niveau von 6,04 Euro wäre dies ein positives Signal.
Die 6-Euro-Marke ist grundsätzlich eine wichtige Unterstützung, gab es in der Vergangenheit doch mehrere Auflagepunkte. Entsprechend negativ müsste ein Bruch derselben bewertet werden. In diesem Fall würde ein Rücksetzer auf das Verlaufstief von Ende November bei 5,46 Euro drohen.
Eine Art Befreiungsschlag wäre eine Rückeroberung der gleitenden Durchschnitte für 50 und 200 Tage. Die verlaufen zurzeit bei 6,09 und 6,31 Euro. Richtig aufatmen könnten die Anleger bei Kursen oberhalb von 7,00 Euro. Ein fulminantes Kaufsignal würde TUI bei einem Anstieg über das Hoch von Ende Juli 2023 bei 7,40 Euro generieren.
Was die Nachfrage nach Reisen betrifft, darf TUI durchaus positiv ins Jahr 2024 blicken. Wie berichtet, verzeichnete die Gesellschaft Ende Dezember für den Sommer 2024 bereits ein Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch der Deutsche Reiseverband verbreitete jüngst Optimismus für das neue Jahr und sieht ein Umsatzwachstum von vier Prozent – für den gesamten Tourismussektor.
Die TUI-Aktie bewegt sich zurzeit auf dünnem Eis. Sollte die Gesamtmarktschwäche anhalten, dürfte wohl die Unterstützung bei 6,00 Euro auch in Gefahr geraten. Vorerst gibt es aber keinen Handlungsbedarf.