England ist neben Deutschland für TUI der wichtigste Quellmarkt. Nun wird es für die Briten aufgrund der Omikron-Variante mit dem Urlaub schwieriger, da die dortige Regierung die Einreiseregeln verschärft hat. Zudem drückt Moderna-Chef Stéphane Bancel mit Aussagen auf die Branchen-Stimmung. Verbandsseitig hofft man natürlich (weiterhin) auf den Sommer 2022.
Die neue Coronavirus-Variante Omikron stellt nach Ansicht von Moderna-Chef Stéphane Bancel die Impfstoff-Hersteller vor große Herausforderungen. Es werde vermutlich Monate dauern, bis die Pharmabranche in großem Stil Vakzine herstellen könne, die auch bei dieser Variante wirkten, sagte der Chef des US-amerikanischen mRNA-Impfstoff-Herstellers der Financial Times. Die bestehenden Impfstoffe dürften hingegen weit weniger wirksam sein als gegen frühere Stämme. "Der Rückgang der Wirkung dürfte erheblich sein. Ich weiß nur nicht (um) wie viel, weil wir auf die Daten warten müssen", sagte Bancel.
In England, dem neben Deutschland wichtigsten TUI-Markt, führt B.1.1.529 derweil zu einem neuen, komplizierteren Einreise-Prozedere. Alle Ankommenden müssen bis zum zweiten Tag nach ihrer Einreise einen PCR-Test machen und bis zum Erhalt eines negativen Testergebnisses in Quarantäne gehen. Die neue Regelung gilt unabhängig vom Impfstatus und soll nach drei Wochen überprüft werden, teilte der britische Premier Boris Johnson am Samstag mit. Bislang mussten vollständig Geimpfte aus den meisten Ländern nur noch einen Schnelltest nach der Einreise machen, aber nicht mehr in Quarantäne gehen.
Neue zusätzliche Unsicherheit bei den Kunden erkennt nunmehr auch der Deutsche Reiseverband (DRV). "Die aktuelle Situation führt erneut zu einer erkennbaren Zurückhaltung bei der Buchungsentscheidung", berichtete Norbert Fiebig, DRV-Präsident, der Veranstalter und Reisebüros vertritt. Eine deutliche Belebung werde erst ab dem zweiten Quartal 2022 erwartet. "Für den kommenden Sommer sind wir aber optimistisch und hoffen, dass wir uns dem Umsatzniveau vor Corona weiter annähern. Mit einer nachhaltigen Erholung für die Reisewirtschaft rechnen wir allerdings erst ab 2023." Die Umsatzverluste bei Reisebüros und Veranstaltern seit Beginn der Pandemie im März 2020 werden auf rund 24 Milliarden Euro beziffert.
Die TUI-Aktie, die im heutigen Tief schon bei 2,28 Euro gelegen hat, verliert am Dienstag mehr als zwei Prozent.
TUI bleibt weiterhin in schwierigem Fahrwasser und dürfte auch mit Blick auf die Verschuldung im Falle einer touristischen Normalisierung nur begrenztes Kurspotenzial haben. Die Branchen-Empfehlung des AKTIONÄR ist für Anleger, die an eine mittelfristige Überwindung der Corona-Pandemie glauben, vielmehr die weltweit größte Reisebuchungs-Plattform Booking.com.
(Mit Material von von dpa-AFX)